Wegen Griechenland-Krise: CBR sagt Börsengang ab
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Auch die deutsche Modenindustrie bleibt von den politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen in Griechenland nicht unberührt: Am Mittwoch sagte der Bekleidungskonzern CBR Fashion Group seinen für diese Woche geplanten Börsengang kurzfristig ab. Zusammen mit dem Eigentümer, dem Finanzinvestor EQT Partners, habe die CBR Fashion Holding AG entschieden, den Schritt „bis auf Weiteres“ zu verschieben, heißt es in einer Ad-Hoc-Mitteilung.
Begründet wurde die Entscheidung mit den derzeit noch nicht absehbaren Folgen der Ereignisse in Griechenland auf die Finanzmärkte. „Die für Börsengänge notwendige Investitionsbereitschaft ist im derzeitigen Kapitalmarktumfeld vor dem Hintergrund der zugespitzten Krise in Griechenland nicht gegeben“, erklärte Marcus Brennicke, Partner bei EQT. „Wir haben mit der CBR ein erstklassig aufgestelltes Unternehmen, das wir keinesfalls in einem volatilen Marktumfeld unter Wert an die Börse bringen wollen.“
Der Börsengang hätte bis zu 292 Millionen Euro einspielen können
Eigentlich wäre die Zeichnungsfrist für Aktien des im niedersächsischen Celle ansässigen Damenmodeanbieters, dem die Marken Cecil und Street One gehören, am Mittwochmittag abgelaufen. Das Unternehmen wollte im Rahmen des Börsengangs bis zu 292 Millionen Euro einnehmen. Geplant war, den Nettoemissionserlös „für eine anteilige Rückzahlung der bestehenden Finanzierung sowie die Zahlung von Gebühren im Zusammenhang mit der neuen Finanzierung“ zu verwenden. Außerdem versprach sich das Unternehmen durch den Börsengang „einen besseren Zugang zum Kapitalmarkt“. Schon am Donnerstag sollten die Aktien erstmals an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Doch die Eskalation der Griechenland-Krise machte den Plänen vorerst ein Ende. Einen neuen Anlauf könnte das Unternehmen wagen, wenn sich die Lage an den internationalen Finanzmärkten wieder stabilisieren sollte.
Auf das Tagesgeschäft wird sich die Verschiebung des Börsengangs nicht auswirken. Die Entscheidung habe „keinen Einfluss auf das Geschäftsmodell und die Strategie von CBR“, erklärte das Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2014 generierte der Konzern einen Umsatz in Höhe von 609,2 Millionen Euro. Damit zählt er zu den wichtigsten deutschen Damenmodeanbietern. Nach eigenen Angaben beliefert die CBR Fashion Group aktuell mehr als 8.500 Verkaufsstellen in 19 Ländern.