Wegen Covid-19: Markenwerten von Modeunternehmen drohen massive Einbrüche
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Die Bekleidungsindustrie zählt zu den Branchen, die unter den Auswirkungen der Corona-Krise besonders zu leiden haben. Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Brand Finance dürfte das gravierende Folgen für die führenden Firmen aus diesem Segment haben: Sie könnten insgesamt bis zu zwanzig Prozent ihres Markenwertes verlieren.
„Die Covid-19-Pandemie wird die Bekleidungsbranche ohne Zweifel hart treffen“, erklärte Richard Haigh, der Managing Director von Brand Finance, in einer Mitteilung. „Diese Unternehmen müssen die Schließung von Läden und Fabriken sowie die Unterbrechung von Lieferketten bewältigen, und ihre Kundenbasis ist mit einer beispiellosen wirtschaftlichen Unsicherheit konfrontiert. Sie müssen sich auf einen schweren, turbulenten Weg einstellen.“
Flexible Unternehmen können die Krise besser bewältigen
Brand Finance analysiert regelmäßig die Markenwerte der 5.000 größten globalen Unternehmen. Zuletzt untersuchte die Beratungsfirmen die möglichen Folgen des Covid-19-Ausbruchs. Die Studie habe ergeben, dass „der Bekleidungssektor zu den weltweit am stärksten betroffenen Branchen zählt und einen potentiellen Verlust von zwanzig Prozent seines Markenwertes erleiden könnte“, erklärte Brand Finance. Wie in den meisten übrigen Segmenten sei entscheidend, wie lange die Pandemie andauere.
Besonders von der Krise betroffen sind demnach „unbewegliche“ Unternehmen, die sich nicht schnell genug auf das veränderte Kundenverhalten einstellen könnten. „Wendige“ Marken würden hingegen „viel besser“ mit der Situation zurechtkommen, so die Unternehmensberatung. Angesichts der aktuellen Umbrüche seien die Firmen derzeit bestrebt, „größere Innovationen im E-Commerce“ umzusetzen und eine Neubewertung ihres Stationärgeschäfts vorzunehmen.
Nike bleibt die wertvollste Marke der globalen Bekleidungsbranche
Gleichzeitig veröffentlichte Brand Finance die aktuelle Markenwert-Rangliste für die Bekleidungsbranche. Den Spitzenplatz unter den fünfzig wertvollsten Brands belegte demnach am Jahresbeginn die US-amerikanische Sportartikelmarke Nike. Sie konnte ihren Markenwert im Laufe des Jahres 2019 um sieben Prozent auf fast 34,8 Milliarden US-Dollar (31,9 Milliarden Euro) steigern. Auf Rang zwei schob sich Gucci mit einem Markenwert von 17,6 Milliarden US-Dollar vor. Das Modehaus hatte Anfang 2019 noch Platz fünf belegt. Das Spitzentrio komplettiert Adidas. Obwohl sein Markenwert um ein Prozent auf 16,5 Milliarden US-Dollar schrumpfte, belegte das deutsche Sportartikellabel erneut Rang drei.
Den größten Sprung in der Wertung machte die US-amerikanische Jeansmarke Levi’s, deren Wert im Laufe des Jahres um 38 Prozent auf 4,1 Milliarden US-Dollar stieg. So verbesserte sich das Label von Rang 30 auf 23. Abwärts ging es hingegen für den Textilfilialisten Zara. Sein Markenwert ging um 21 Prozent auf 14,6 Milliarden US-Dollar zurück, für die 2019 noch zweitplatzierten Spanier blieb damit aktuell nur noch Rang sechs. Die größten Einbußen unter den Top 50 mussten die Labels Valentino und Gap hinnehmen: Ihre Markenwerte gingen um jeweils 39 Prozent zurück.
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Foto: Nike Inc.