Wam Denim-CEO spricht über neue Ladenkonzepte, Expansion nach Deutschland und globale Markenbekanntheit
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Wenn man von einem Einzelhändler spricht, der in kürzester Zeit die gesamten Niederlande erobert hat, dann ist das Wam Denim. Die Herrenbekleidungsmarke ist auf dem niederländischen Markt stark positioniert und eröffnete während der Corona-Krise sogar ein Dutzend neuer Geschäfte. Mit 40 Outlets ist es Zeit für den nächsten Schritt: Deutschland zu erobern und Wam Denim weltweit bekannt zu machen. Die ersten Pläne dazu liegen auf dem Tisch. FashionUnited besuchte CEO Samim Nasrollah bei der Eröffnung des ersten Wam Denim-Geschäfts für Anzüge und erkundigte sich nach den weiteren Entwicklungen.
Die Passanten in Amsterdams beliebter Einkaufsstraße Nieuwendijk konnten die Eröffnung des Geschäfts nicht übersehen: Obwohl das trübe Wetter an einem Freitagnachmittag so manchem die Laune verdarb, setzte Wam Denim alle Hebel in Bewegung, um ein Lächeln auf die Gesichter zu zaubern. Ein typisch holländischer Folksänger sang aus voller Kehle, ein roter Teppich lag bereit und die ersten Kund:innen erhielten beim Eintritt einen Snack und ein Getränk. Nachdem ein britischer Flugbegleiter angelockt wurde, folgten neugierige Italiener:innen, Deutsche und Niederländer:innen.
Herzlichen Glückwunsch zur Eröffnung des Anzug-Stores. Wie läuft es bei Wam Denim?
Sehr gut! Wam Denim begann als Familienunternehmen mit einem kleinen Laden und einer minimalen Kollektion. Ich hätte nie gedacht, dass wir jetzt über 40 Geschäfte haben. Wir wachsen schnell, haben sogar in einer Zeit Geschäfte eröffnet, in der das nicht selbstverständlich war - der Corona-Krise - und unser Kundenstamm wächst weiter. Das ist großartig.
Der Anzugladen ist ein Konzept, das zu Amsterdamer Kund:innen passt und unser bekanntes Konzept ergänzt. Wir haben in einigen Städten eine steigende Nachfrage nach Bürokleidung festgestellt, was uns dazu veranlasst hat, dieses Konzept einzuführen. Gesagt, getan, unser erstes Geschäft nur für Anzüge wurde eröffnet. Das Ladenkonzept wurde für den Geschäftsmann zusammengestellt: Man findet dort Anzugjacken, Anzüge, Hemden, Trenchcoats, sowie Krawatten und Gürtel. Dieser Laden ist rein für das Business-Segment, während der Laden gegenüber alle Männer bedient.
Was macht Wam Denim einzigartig?
Die wichtigsten Vorteile sind, das wir die vollständige Kontrolle über unsere Lieferkette haben und kein anderer Einzelhändler ein so umfangreiches Sortiment für Männermode bietet.
Da wir unsere Lieferkette in eigenen Händen liegt, können wir ein Produkt oder eine Kollektion innerhalb von vier Wochen auf den Markt bringen. Das ermöglicht es uns, auf die neuesten Modetrends einzugehen. Das ist etwas, das in der Herrenmode nicht sehr oft vorkommt.
Bei keinem anderen Einzelhändler kann ein Mann so erfolgreich sein wie bei uns. Der Stil von Wam Denim ist lässig und gepflegt mit einer besonderen Passform, in die wir jahrelang investiert haben. Außerdem haben wir uns auf Hemden und Sakkos, also das Business-Segment, spezialisiert. Die Hemden, die wir verkaufen, bietet kaum jemand an. Sie sind bügelfrei, zu 100 Prozent aus Baumwolle, gemustert und mit Details versehen. Außerdem sind wir der einzige Händler innerhalb des Herrenmodesegments, der mit Farben spielt. Die Farben der Hemden spiegeln sich dann in Jeans, Trenchcoats und Jacken wieder. Wir sind sehr gut in der Detailgestaltung. Und schließlich bedienen wir das mittlere Segment, was uns erschwinglich macht. Das hebt uns von anderen ab.
Und jetzt ist es Zeit für den nächsten Schritt: die Eroberung Deutschlands. Was sind Ihre Pläne?
In den Städten [den Wam Denim-Läden, Anm. d. Red.], die an der deutschen Grenze liegen, stammen neunzig Prozent der Kundschaft aus Deutschland. Sie sind unglaublich zufrieden und fragen uns immer wieder, wann wir ein Geschäft in Deutschland eröffnen. Das zeigt uns, dass es in Deutschland Möglichkeiten gibt, aber es ist ziemlich schwierig. Es ist ein völlig anderes Land, es gelten andere Gesetze und es gibt andere Möglichkeiten. Deshalb gehen wir nicht zu schnell vor und machen alles Schritt für Schritt, so wie in den Niederlanden.
In Deutschland werden wir mit einem Geschäft in einer großen Stadt starten, etwa in Köln, Hamburg oder Münster. Wir wollen Wam Denim erst auf der Landkarte platzieren und dann in kleinere Städte expandieren. Letztendlich wollen wir bis 2025 15 Läden in Deutschland eröffnet haben.
Wir werden mit dem regulären Ladenkonzept starten. Dafür sehen wir im Moment eine große Nachfrage. Ob wir auch einen Laden für Anzüge in Deutschland eröffnen werden? Wer weiß. Die Deutschen sind eher geschäftsorientiert.
Haben Sie neben Deutschland noch andere Pläne?
Ja, auf jeden Fall! Wir wollen Wam Denim weltweit bekannt machen. Deshalb arbeiten wir jetzt auch an Projekten in Dubai. Dort haben wir das Einkaufszentrum Dubai Mall im Auge, wo wir uns etablieren wollen. Wir denken, dass Wam Denim in bestimmte Städte gehört, wie New York und Dubai. Das sind Städte, die alle kennen. Indem wir Wam Denim dort ansiedeln, zeigen wir, dass wir (in Zukunft) ein großer, internationaler Player sind. Letztendlich wollen wir nicht Tausende von Läden in Amerika, sondern ein paar Läden, von denen wir wissen, dass wir sie gut positionieren können und die uns helfen werden, größer und besser zu werden.
Dieser übersetzte Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.nl.