Viele Entlassungen in Textilfabriken nach Streik in Bangladesch
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Nach einem Streik haben Arbeitgeber von mehreren Textilfabriken in der Nähe der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka mehr als 1600 Arbeiter entlassen. Laut Polizei reichten sie eine entsprechende Mitteilung beim Arbeitsministerium ein. Nach Angaben von Gewerkschaften durften mehr als 3000 Arbeiter nicht zurück an ihren Arbeitsplatz, als am Montag der knapp zweiwöchige Streik endete.
Regierungsangaben zufolge wurden zudem 22 Menschen als Unruhestifter verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, zur Gewalt aufgerufen zu haben. Gewerkschaftsführer kritisierten die Verhaftungen jedoch als Versuch der Polizei und der Arbeitgeber, die Arbeiter einzuschüchtern.
Zuvor hatten mehrere Tausend Arbeiter aus 59 Fabriken ihre Arbeit niedergelegt. Sie fordern eine Erhöhung ihres Mindestlohns von 5300 Taka (rund 64 Euro) pro Monat auf 16 000 Taka (rund 195 Euro). Für gut eine Woche blieben die Fabriken komplett geschlossen, weil die Polizei Ausschreitungen befürchtete. Sowohl die Regierung als auch die Fabrikbesitzer lehnten die Forderungen ab und beschuldigten die Arbeiter, Bangladeschs Exportindustrie zu schädigen. Textilien machen gut vier Fünftel aller Exporte des Landes aus.
In Bangladesch gibt es laut Schätzungen rund 7000 Textilfabriken. Das Land ist nach China der größte Kleidungsproduzent der Welt.