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Vicunha stellt Projekt zur Reduzierung des Wasserverbrauchs in der Jeansproduktion vor

Von Simone Preuss

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Vicunha, der brasilianische Denim-Spezialist, hat in Zusammenarbeit mit Ecoera, H2O-Company und der Initiative Verde ein Pionierprojekt zur Messbarkeit des Wasserverbrauchs bei der Jeansproduktion vom Baumwollanbaum bis zum Endverbraucher durchgeführt. Anhand der Daten sollen nun neue Ziele zur Reduzierung des Wasserverbrauchs und der Kompensation durch sozio-ökologische Projekte wie Bodenrückgewinnung, Wasserschutz, Kohlenstoffvorrat und Korridorbildung für die biologische Vielfalt in der gesamten Jeanswear-Produktionskette gesteckt werden. Dies gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung vom gestrigen Donnerstag bekannt.

Ausgangspunkt des Gemeinschaftsprojekts „Vicunha Water Footprint“ war die Frage „Wissen Sie, wie viel Liter Wasser verwendet wurde, um die Jeans zu produzieren, die Sie tragen?“. Zur Optimierung einer verantwortungsbewussten, transparenten und ethischen Kette will es zur Sensibilisierung von Industrie und Endverbraucher im Umgang mit der Ressource Wasser und dessen Verbrauch in der Mode beitragen.

„Wir haben dieses Projekt in Brasilien geleitet und den Wasserverbrauch über den gesamten Lebenszyklus einer Jeans gemessen. Die Daten waren präzise und lieferten genaue Zahlen, anhand derer wir neue Ziele für unsere Herstellungskette definieren können“, erklärte Deborah Turner, Marketing Manager von Vicunha Europe, in der Mitteilung.

Das Ergebnis sind erstaunliche 5.196 Liter Wasser, die im Lebenszyklus einer Jeans verbraucht werden. Das Projekt untersuchte dabei auch die Art des verbrauchten Wassers und teilte es in drei Indikatoren: Unter „Green Footprint“ das Regenwasservolumen, das durch Pflanzen in den landwirtschaftlichen Prozessen in der Produktionskette verwendet wurde; unter „Blue Footprint“ das Volumen, das während des gesamten Produktionsprozesses aus Süßwasserquellen, Oberflächen oder unterirdischen Quellen gewonnen und nicht an die gleichen Entnahmestellen zurückgeführt wurde; und unter „Grey Footprint“ die Wassermenge, die die Natur benötigt, um das in die Umwelt zurückgeführte Abwasser nach den Prozessen aufzunehmen.

Stufenweise getrennt wurde bei jedem Glied der Kette der jeweilige Aufwand gemessen: 4.247 Liter beim Pflanzen, 127 Liter beim Weben (davon entfielen 5 Liter Wasser auf die Produktion des Stoffes), 362 Liter in der Wäsche- und Konfektionsstufe und 460 Liter in den vom Endverbraucher durchgeführten Haushaltswäschen. Von der Bewertung ausgeschlossen wurden Werte für die Rückführung/-gewinnung des bei der täglichen Wäsche verbrauchten Wassers, da sie regionsabhängig von der jeweiligen Abwasserbehandlung abhängen und somit variieren.

„Der positivste Aspekt für Vicunha ist die Tatsache, dass wir brasilianische Baumwolle verwenden und diese im Anbauprozess 92 Prozent des Wassers aus Regenwasser bezieht. Kein anderes Land kommt dem so nahe und dieses Ergebnis bringt uns einen großen Schritt im Ranking weiter nach oben“, resümierte Turner.

Die Anzahl des grünen Wassers war dabei einer der wichtigsten Berechnungen und bezog sich hauptsächlich auf die landwirtschaftlichen Prozesse. Beim Anpflanzen zum Beispiel wurde festgestellt, dass der grüne Fußabdruck 50 Prozent des Wasseraufwands entspricht, da 92 Prozent des in der brasilianischen Baumwollernte verwendeten Wassers aus dem Regen stammt, stellt es keine Umweltbelastung für diesen Verbrauch dar.

„[Der] Vicunha [Water Footprint] wurde im Nordosten Brasiliens installiert, einer Region mit extremer Wasserknappheit. Das Unternehmen beschäftigt sich schon lange mit dem verantwortungsvollen Umgang der Ressource Wasser. Mit diesem Projekt haben wir ein spezielles Tool geschaffen. Mit der Auswertung der Ergebnisse konnten wir unsere Ziele zur Erhöhung der Wassereffizienz weiter definieren und ausbauen“, fasste Marcel Imaizumi, Production Director von Vicunha Textil, abschließend zusammen.

Abbildungen: Vicunha Water Footrpint / Vicunha

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