Verstöße gegen Russland-Sanktionen? Brunello Cucinelli weist Vorwürfe zurück
Das italienische Modehaus Brunello Cucinelli steht in der Kritik. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die EU-Sanktionen gegen Russland zu umgehen, die den Verkauf von Waren im Wert von über 300 Euro verbieten. Zudem soll es die „exklusive Positionierung der Marke“ durch eine Politik „aggressiver Rabatte“ untergraben. Dahinter stecke die Notwendigkeit, ein „überfülltes Lager“ an Beständen abzubauen.
Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, wurde der Sturm an der Börse durch einen Bericht von Morpheus Research ausgelöst. Im Anschluss stürzte der Aktienkurs der Luxusmarke am Donnerstag um 17,3 Prozent auf 85 Euro ab. Morpheus Research ist ein Finanzermittlungsunternehmen, das 2025 gegründet wurde. Laut seiner Website ist es das Ziel, „Fehlverhalten auf den Finanzmärkten aufzudecken“.
Das Modehaus, das am vergangenen Mittwoch während der Mailänder Modewoche seine Kollektion für Frühjahr/Sommer 2026 vorgestellt hatte, behält sich nun laut einer Mitteilung rechtliche Schritte vor. Diese sollen dem „Schutz seines Rufs und der Interessen aller seiner Stakeholder:innen“ dienen. Das Unternehmen bekräftigte „entschieden die uneingeschränkte Einhaltung der EU-Regeln“. Zudem wies es „jede Hypothese über eine Nutzung des russischen Marktes zur Reduzierung des Lagerbestands und zum Abbau von Restbeständen“ zurück.
Die Analyst:innen von Morpheus hatten behauptet, dass die drei russischen Geschäfte von Brunello Cucinelli entgegen den Angaben des Unternehmens weiterhin geöffnet seien. Dort würden Kleidungsstücke im Wert von Tausenden von Euro verkauft.
Das Modehaus würde zudem seine Einnahmen durch die Nutzung von Drittvertriebskanälen wie dem Luxuskaufhaus Tsum erhöhen. Diese sollen demnach durch ein System von Dreiecksgeschäften versorgt werden, das auf „dubiosen“ chinesischen, litauischen und iranischen Unternehmen basiert. Diese Unternehmen würden die edlen Kaschmir-Kleidungsstücke des umbrischen Modehauses importieren und so die EU-Sanktionen umgehen.
Laut Morpheus würde die „verdeckte“ Fortführung der Geschäfte in Russland auch die Stabilität der Bilanzen erklären. Morpheus schätzt, dass die Exporte nach Russland zwischen 2021 und 2023 dem Gewicht nach um 715 Prozent gestiegen sind. Dies widerspreche der Aufgabe eines Marktes, der 2021 neun Prozent des Umsatzes ausmachte und laut offiziellen Bilanzen heute nur noch zwei Prozent beträgt.
In einer Mitteilung bekräftigte das Modehaus Brunello Cucinelli am Donnerstag die uneingeschränkte Einhaltung der Gemeinschaftsregeln bei seinen Aktivitäten auf dem russischen Markt.
„In Bezug auf die heute Morgen (25. September, Anm. d. Red.) von einigen Nachrichtenagenturen verbreiteten Meldungen möchten wir daran erinnern, dass wir zu Beginn des Konflikts beschlossen haben, unsere lokale Struktur unverändert beizubehalten. Wir garantieren weiterhin die volle Bezahlung der Gehälter für unsere Mitarbeiter:innen und Verkäufer:innen und kommen unseren Mietverträgen nach, so wie wir es in allen Teilen der Welt auch in außergewöhnlichen Situationen immer getan haben.“
Weiter heißt es in dem Statement: „Derzeit bietet unser Personal auf Anfrage von Endkund:innen einen Assistenzservice in unserem Showroom an. Das verwendete Produkt ist dasjenige, das regulär innerhalb der von der Europäischen Union festgelegten Grenzen nach Russland versandt wurde, sowie der Restbestand des Inventars, der vor der Einführung der Sanktionen geliefert wurde. Auf diese Weise sind wir in der Lage, vor Ort die notwendigen Mittel zu erwirtschaften, um Gehälter und Mieten zu decken.“ Das Unternehmen stellte zudem klar, dass die Flächen der Marke innerhalb größerer Multi-Brand-Strukturen weiterhin in Betrieb bleiben.
„Die von der italienischen Zollbehörde durchgeführten Überprüfungen haben die vollständige Einhaltung der Verfahren bestätigt. Ebenso wurden keine Meldungen von ausländischen Zollbehörden festgestellt, die auf Dreiecksgeschäfte hindeuten könnten“, betonte das Management. Es fügte hinzu, dass der Anteil des russischen Marktes am Umsatz im Vergleich zu 2021 um mehr als zwei Drittel gesunken sei und heute bei etwa zwei Prozent liege.
Im Detail sank der Wert der Exporte an die russische Tochtergesellschaft der Kaschmir-Marke von 16 Millionen Euro im Jahr 2021 auf fünf Millionen Euro im Jahr 2024. Diese Daten sind jährlich im Geschäftsbericht verfügbar.
„Wir glauben, dass diese Zahlen ausreichen, um dieses Thema richtig einzuordnen und jede Hypothese über eine Nutzung des russischen Marktes zur Reduzierung des Lagerbestands und zum Abbau von Restbeständen auszuschließen. Das Unternehmen prüft rechtliche Schritte zum Schutz seines Rufs und der Interessen aller seiner Stakeholder:innen“, so das Modehaus abschließend.
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