• Home
  • Nachrichten
  • Business
  • Verbände aus Handel und Textil beziehen Position zu EPR-System in Deutschland

Verbände aus Handel und Textil beziehen Position zu EPR-System in Deutschland

In Deutschland muss bis 2028 ein neues System für die Rücknahme und Verwertung von entsorgten Textilien entwickelt werden. Das sieht die EU-Abfallrahmenrichtlinie vor, die nun die Hersteller:innen stärker in die Pflicht nimmt. Branchenverbände haben ein Positionspapier am Montag vorgelegt.

Im künftigen System der Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) sollen Unternehmen, die Textilprodukte auf den europäischen Markt bringen, auch an den Kosten für die Verwertung des Abfalls beteiligt werden. In einem EPR-System müssen die Unternehmen in Zukunft auch genaue Angaben über die Mengen der in Verkehr gebrachten Textilien machen.

In ihrem Positionspapier fordern ie Branchenverbände eine privatwirtschaftliche Organisation des EPR-Systems . Die Gesetzgebung soll dabei nur Mindestanforderungen vorgeben, dazu gehörten beispielsweise eine zentrale Registerführung oder Erfolgskontrollen. Außerdem sei eine konsequente Marktüberwachung gegenüber Unternehmen und Drittstaaten wichtig.

Die beteiligten Verbände:

  • Handelsverband Deutschland (HDE)
  • Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V. (textil+mode)
  • Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.  V. (BSI)
  • GermanFashion Modeverband Deutschland e.  V.
  • Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. (bevh)

Bestehende Strukturen erhalten?

„Unsere Branche kann aus der Erweiterten Herstellerverantwortung echte Kreisläufe schaffen – bürokratische und teure Strukturen brauchen wir dagegen nicht”, sagte Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie, in einer Mitteilung am Montag.

Zu den weiteren Forderungen der Verbände gehört, dass freiwillige Sammlungen von entsorgten Textilien durch Hersteller:innen und Handel honoriert werden sollen. Bestehende Strukturen sollen nur erhalten und weiterentwickelt werden, sofern sie ökologisch und ökonomisch sinnvoll seien. Im nächsten Schritt wollen die Textil- und Handelsverbände insbesondere Akteure aus den Branchen Entsorgung und Verwertung einbinden.

Der Verband Textil + Mode hat im September ein Pilotprojekt für ein Rücknahmesystem gestartet, das auf mittelständische Textil- und Modehersteller:innen in Deutschland zugeschnitten ist.

Länder wie die Niederlande und Frankreich haben bereits ein System Erweiterter Herstellerverantwortung für Textilien eingeführt. In der Schweiz arbeitet die Initiative Fabric Loop ebenfalls an einem ERP-System.


ODER ANMELDEN MIT
BTE
EPR
Erweiterte Herstellerverantwortung
Handelsverband Deutschland
Kreislaufwirtschaft
Recycling
textilabfall
Textil+Mode