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Unternehmensstimmung im Euroraum deutet leichtes Wachstum an

Von DPA

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Einkaufen in Amsterdam. Bild: FashionUnited

Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Januar weiter verbessert. Erstmals seit einem halben Jahr deutet sie wieder auf Wirtschaftswachstum hin. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Punkte auf 50,2 Zähler, wie die Marktforscher:innen am Dienstag in London mitteilten. Analyst:innen hatten im Schnitt mit 49,8 Punkten gerechnet. Mit etwas mehr als 50 Punkten liegt die Kennzahl wieder in dem Bereich, der Wirtschaftswachstum andeutet. In den Monaten zuvor hatte der Indikator wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs Schrumpfung signalisiert.

Sowohl der Index für die Industrie als auch für den Dienstleistungssektor hellte sich auf. In den beiden größten Volkswirtschaften des Euroraums fiel die Entwicklung jedoch unterschiedlich aus: Während sich in Deutschland die Industriestimmung verschlechterte und die Dienstleisterstimmung besserte, war die Entwicklung in Frankreich umgekehrt.

„Dass sich die Wirtschaft der Eurozone zu Beginn des Jahres weiter stabilisiert hat, deutet darauf hin, dass die Region einer Rezession entgehen könnte", kommentierte S&P-Chefökonom Chris Williamson. Auch andere Frühindikatoren hatten sich in den vergangenen Monaten aufgehellt und Rezessionssorgen etwas kleiner werden lassen. Wegen der kriegsbedingten Energiekrise hatte es noch im Sommer erhebliche Befürchtungen gegeben, die Wirtschaft Europas könnte eine schwere Rezession durchlaufen.

Wirtschaft noch nicht aus dem Schneider

Dass es so schlimm wohl nicht kommen wird, erklärt Williamson mit den zuletzt rückläufigen Energiepreisen und den sehr großzügigen Staatshilfen. "Gleichzeitig sind die Lieferprobleme abgeflaut, wovon vor allem die Hersteller in Deutschland profitieren." Für Optimismus sorge darüber hinaus die Abkehr Chinas von der einst strikten Corona-Politik, die für erhebliche wirtschaftliche Verwerfungen im Welthandel gesorgt hatte.

Auch Bankökonomen kommentierten prinzipiell zuversichtlich, fanden jedoch auch warnende Worte. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, sprach einerseits von einem guten Start ins neue Jahr. „Die europäische Wirtschaft ist dabei allerdings noch nicht aus dem Schneider." Nicht zuletzt seien die Auswirkungen der kräftigen Zinsanhebungen, die die Notenbanken gegen die hohe Inflation ergriffen haben, noch nicht in voller Tragweite zu spüren. „Gerade deshalb ist eine Rezession trotz verbesserter Konjunkturaussichten noch nicht vom Tisch." (dpa)

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