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Umweltorganisation reicht Beschwerde gegen Lululemon ein

Von Simone Preuss

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Bild: Lululemon

Der kanadische Sportswear-Anbieter Lululemon scheint aus den Kontroversen nicht herauszukommen - nach einer abfälligen Bemerkung von Gründer Chip Wilson zu Anfang des Jahres, Vorwürfen des Rassismus im eigenen Unternehmen vor ein paar Montaten, einer Klage von Nike vor einem Jahr und nicht zu vergessen den durchsichtigen Yogahosen vor ein paar Jahren, geriet das Unternehmen jetzt wieder in die Kritik. Diesmal geht es um seine Umweltbehauptungen in der Kampagne „Be Planet“.

„Lululemon verschmutzt den Planeten, während es Verbraucher:innen die ‘Be Planet’-Kampagne verkauft“, prangert die Umweltorganisation Stand.earth an und fordert eine wettbewerbswidrige Untersuchung der Umweltansprüche des Unternehmens. Dazu hat die Organisation eine Beschwerde bei der kanadischen Wettbewerbsbehörde eingereicht.

„Lululemon behauptet, ‚Planet zu sein‘, aber ihre eigenen Berichte zeigen, dass die Marke die Kohlenstoffbelastung seit der Behauptung verdoppelt haben. Das Unternehmen profitiert von einem sorgfältig aufgebauten Image der ökologischen Nachhaltigkeit und des Wohlbefindens und behauptet, Produkte herzustellen, die zu einer gesunden Umwelt beitragen“, beklagt Tzeporah Berman, internationale Programmdirektorin bei Stand.earth.

Stand.earth wirft Lululemon Greenwashing vor

„Ihr exponentielles Wachstum basiert jedoch auf fossilen Brennstoffen, von Kleidung, die buchstäblich aus Fracking-Gas hergestellt wird, bis hin zu umweltschädlichen Herstellungsverfahren, die die Gesundheit gefährden von Gemeinden im globalen Süden. Lululemons Mantra lautet angeblich ‚Be Planet‘, obwohl es in Wirklichkeit ‚Be Profit‘ heißt“, sagt Berman weiter.

Laut dem im letzten Herbst veröffentlichten „Impact Report“ von Lululemon stiegen die Emissionen und damit die Klimaverschmutzung des Unternehmens um 100 Prozent (S. 79) seit Einführung des Slogans „Be Planet“.

Im Bericht (S. 55) wird auch deutlich, dass das Unternehmen bei der Herstellung von mehr als 60 Prozent seiner Produkte auf klimaschädliche fossile Brennstoffe angewiesen ist. Diese können weder effektiv recycelt werden noch sind sie biologisch abbaubar und geben Mikroplastik in die Ozeane und Wasserstraßen ab.

Durch Einreichen der Beschwerde will Stand.earth die Aufhebung solcher Behauptungen erreichen und unterstreicht die Notwendigkeit für Marken, klare und genaue Umweltaussagen zu machen, die Übertreibungen vermeiden.

„Lululemon gibt an, dass seine „Produkte und Maßnahmen Umweltschäden vermeiden und zur Wiederherstellung eines gesunden Planeten beitragen“, seine Produkte werden jedoch in Fabriken hergestellt, die Kohle zur Energiegewinnung verbrennen, und in Ländern wie Vietnam, Kambodscha und Indonesien, die stark von fossilen Brennstoffen abhängig sind, um ihre Produktion anzutreiben“, bemängelt Rachel Kitchin, Senior Corporate Climate Campaigner bei Stand.earth.

„Trotz dieser Behauptungen haben einige der größten Zulieferbetriebe des Unternehmens keine klaren Schritte unternommen, um ihre negativen Auswirkungen auf den Planeten zu verringern. Ich würde das Greenwashing nennen. Wenn Lululemon möchte, dass seine Worte wahr werden, sollte es sich sofort dazu verpflichten, aus der Kohle auszusteigen und seine Produkte von fossilen Brennstoffen auf saubere Energie umzustellen“, fordert Kitchin.

Stand.earth hatte erst Anfang Dezember letzten Jahres die Positionierung von Biomasse als nachhaltigen Brennstoff der Modebranche als Greenwashing angeprangert.

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