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Umsatzplus im Einzelhandel: Burberry setzt weiter auf den Tisci-Effekt

Von Jan Schroder

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Der britische Luxusmodekonzern Burberry Plc. hat seine Einzelhandelsumsätze im ersten Quartal 2019/20 gesteigert. Nach Angaben des Unternehmens lag das vor allem daran, dass die Kollektionen des neuen Chefdesigners Riccardo Tisci großen Anklang fanden. Die Entwürfe des Italieners, der seit März 2018 den kreativen Kurs des Modehauses bestimmt, prägen inzwischen mehr und mehr das Sortiment.

„Es war ein gutes Quartal auf unserer mehrjährigen Reise zur Veränderung von Burberry“, erklärte CEO Marco Gobbetti. Die Kundenresonanz auf die kreativen Veränderungen sei „sehr vielversprechend“ gewesen und habe „zu hohen Zuwächsen bei unseren neuen Kollektionen“ geführt, so Gobbetti. Auch den Anlegern gefielen die vorläufigen Zahlen, die das Unternehmen am Dienstag vorlegte: Der Aktienkurs machte umgehend einen kräftigen Sprung.

Vor allem in China stieg die Nachfrage kräftig

Insgesamt belief sich der Retail-Umsatz von Burberry in den zwölf Wochen vor dem 29. Juni auf 498 Millionen Britische Pfund (552 Millionen Euro). Damit übertraf er das entsprechende Vorjahresniveau um vier Prozent (währungsbereinigt +2 Prozent). Auf vergleichbarer Fläche stiegen die Einzelhandelserlöse währungsbereinigt um vier Prozent. Wachstumsmotor war dabei der asiatisch-pazifische Raum mit einem Plus „im hohen einstelligen Prozentbereich“. Besonders positiv entwickelte sich die Nachfrage in Festlandchina, wo Burberry eine prozentuale Steigerung „im mittleren Zehnerbereich“ erzielten konnte.

In der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, wuchs der Retailumsatz flächen- und währungsbereinigt immerhin um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz. Dazu habe vor allem die große Nachfrage vonseiten kaufkräftiger Touristen beigetragen, von der insbesondere die Geschäfte in Großbritannien profitierten, erklärte das Unternehmen. In Amerika erreichten die Einzelhandelserlöse das Vorjahresniveau. Leichte Zuwächse in den USA seien durch Rabattaktionen in Kanada aufgezehrt worden, so Burberry.

Tiscis neue Kollektionen erzielen zweistellige Umsatzzuwächse

Das Modehaus hofft nun darauf, dass der Reiz des Neuen weiter anhält. Während die unter Tiscis Regie entstandenen Produkte zu Beginn des Quartals lediglich zehn bis 15 Prozent des regulären Sortiments ausgemacht hätten, seien es im Juni bereits etwa fünfzig Prozent gewesen, erklärte Burberry. Das führte zu einem Umsatzschub: Die neuen Kollektionen konnten nach Angaben des Unternehmens zweistellige Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Die positive Resonanz sei zudem nicht nur im eigenen Einzelhandel, sondern auch im Großhandelsgeschäft erkennbar.

Im Rahmen seines laufenden, auf mehrere Jahre angelegten Transformationsprogramms setzt Burberry aber nicht nur auf frische Produkte, sondern auch auf stärkeres Engagement in den sozialen Medien und die Neugestaltung der eigenen Boutiquen anhand eines überarbeiteten Ladenbaukonzepts. Ende Juni sei diese neue „kreative Vision“ bereits in 23 Geschäften umgesetzt worden, erklärte das Unternehmen. Im Gegenzug wurden bis dahin neun der 38 geplanten Schließungen vollzogen. Betroffen sind kleinere Läden, denen keine strategischen Bedeutung zugebilligt wird.

Trotz des erfreulichen Auftaktquartals blieben die Jahresprognosen unverändert. Damit rechnet das Unternehmen weiterhin mit währungsbereinigten Umsätzen auf Vorjahresniveau. Auch die um Sondereffekte und Wechselkurschwankungen bereinigte operative Marge soll in etwa so hoch ausfallen wie im vergangenen Geschäftsjahr. Im eigenen Einzelhandel erwartet die Konzernführung flächenbereinigte Umsatzzuwächse aufgrund der neuen Kollektionen, die aber durch die gezielte Beschränkung von Preisnachlässen im zweiten Halbjahr teilweise aufgezehrt werden dürften.

Foto: Burberry Facebook-Page

Burberry
Burberry Plc.