Umfrage im Schuh- und Lederwarenhandel: Corona-Krise ist noch nicht überwunden
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Die Sabu Schuh & Marketing GmbH, Verbundgruppe für den Schuhfachhandel mit Sitz in Heilbronn, und die Assima hoch 2 GmbH, eine Gemeinschaftsgesellschaft selbständiger Leder-Fachhändler mit Sitz in Mainz, haben unter ihren Mitgliedern eine Umfrage zur aktuellen Situation in der Corona-Krise veröffentlicht. Demnach seien die Handelspartner „noch weit davon entfernt“, ein „strahlendes Licht am Ende des Tunnels“ zu erblicken, obwohl die Geschäfte seit einem Monat wieder vollständig geöffnet sind, heißt es in der Pressemeldung zur Umfrage.
Innenstadtlagen und Flughäfen weiterhin schwierig
„Die Folgen der Corona-Krise sind bislang nur sehr begrenzt erfassbar und noch nicht abschließend bewertbar“, so Günter Althaus von Assima hoch 2 GmbH in einem Fazit. So zeigte sich beispielsweise, dass die einzelnen Standortgruppen sehr unterschiedlich bewertet wurden. Kritisch werden insbesondere Einkaufszentren, 1A-Lagen und die Nebengeschäftslagen in Innenstädten sowie die Sonder- und Gewerbegebiete gesehen. Trotz steigender Impfquote scheinen sich die Konsumenten hier stärker zurückzuhalten. Auch fehlen in- und ausländische Touristen, somit kommen auch Standorte in Flughäfen nicht so schnell wieder auf das Niveau von 2019. Gert Brecklinghaus, Brecklinghaus Lederwaren, Essen: „Der Lederwaren Fachhandel braucht noch einige Zeit um 2019-Niveau zu erreichen. Wir haben zum Beispiel erst vor einer Woche einen der beiden Shops am Airport eröffnet. Da sind wir leider zu 100 Prozent von der Frequenz abhängig, die dort zurzeit bei nur 20 Prozent zu 2019 liegt“.
Freude am Shopping ist noch nicht wieder zurück
Aufschlussreich bewerten die beiden Verbundgruppen die Entwicklung der Kundenfrequenzen und Umsätze im Vergleich Juni 2021 gegenüber Juni 2019. Im Durchschnitt reduzierten sich die Frequenz um rund zehn Prozent und der Umsatz um rund elf Prozent. Denn es zeigen sich deutliche Schwankungen auf der Ebene der einzelnen Handelspartner: Einigen Handelspartner ist es gelungen, relativ schnell wieder Juni-Umsätze in der Größenordnung von 50 bis 70 Prozent der Umsätze im Juni 2019 zu generieren, andere verzeichnen eine Reduktion von Frequenz und Umsatz im Juni 2021 von 50 bis 70 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im Jahr 2019. Althaus weiter: „Die Zahlen signalisieren erstes Licht am Ende des Tunnels. Doch vorsichtig – entscheidend ist die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung. Noch sind viele Kunden unsicher und ihre Kauflaune noch ausgesprochen gering ausgeprägt. Von Kaufen mit Spaß und Erlebniskauf sind wir – aus Sicht der Kunden – noch weit entfernt.
Rund zwei Drittel der Händler optimistisch
Und wie schauen die Händler auf die Zukunft? Rund 70 Prozent der Handelspartner der Assima blicken optimistisch in die Zukunft. Immerhin 19 Prozent sehen sich existenziell gefährdet, wenn nicht innerhalb der nächsten zwölf Monate weitere Hilfen fließen. Elf Prozent sind noch unsicher, wie sehr sich die Folgen der Corona-Krise auf die Wirtschaftlichkeit ihres Unternehmens auswirken wird. Mit 77 Prozent erwarten auch die Händler der Sabu eine positive Unternehmensentwicklung in den kommenden Monaten und sehen ihre Existenz nicht bedroht. Nur wenige, genau genommen vier Prozent, sehen sich existenziell gefährdet und 19 Prozent sind noch unsicher, wie sehr sich die Folgen der Corona-Krise auf die Wirtschaftlichkeit ihres Unternehmens auswirken wird.