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Türkische Modemarken haben Indien im Visier

Von Simone Preuss

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Führende türkische Einzelhändler wie Mavi, NetWork, Tuğba, Twigy und Viz haben den indischen Markt mit seiner riesigen jungen und konsumtechnisch aufstrebenden Bevölkerung für sich entdeckt. Um Partner für einen möglichen Markteintritt zu gewinnen trafen sich deshalb Vertreter dieser Marken jüngst in Indien mit großen Akteuren wie Landmark, Major Brands, Future Retail und Reliance, die bereits viele internationale Marken im Land vertreten.

'Warum erst jetzt fragt man sich', denn Indien und die Türkei sind weder geografisch noch kulturell weit voneinander entfernt - ein Flug von Mumbai nach Istanbul dauert gerade einmal fünfeinhalb Stunden und beide Länder haben aufgrund ihrer großen muslemischen Bevölkerungen viele kulturelle Gemeinsamkeiten. Zudem sind Bekleidung und Textilien in beiden Ländern ein wichtiger Wirtschaftszweig, ebenso die Baumwollindustrie.

Aber besser spät als nie - selbst Späteinsteiger H&M, der erst 2015, fünf Jahre nach dem Rivalen Zara auf den indischen Markt trat, konnte schnell aufholen und betreibt inzwischen mit 21 Filialen sogar ein Geschäft mehr als Zara. Zudem ist die Nachfrage nach Fast Fashion aus dem Westen in Indien noch nicht gesättigt und das Land soll sich laut Einschätzungen in den nächsten 30 Jahren zu einer wichtigen Konsumgesellschaft entwickeln.

Die Türkei ist eines der wenigen Herstellungsländer, die sich an international anerkannte ökologische Standards hält und zum Beispiel den Gebrauch krebserregender Färbemittel verbietet. Als sowohl bekleidungsproduzierende und -konsumierende Gesellschaften sollten Indien und die Türkei in der Tat viel zu besprechen haben.

Fotos: Mavi-Website, NetWork-Website
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