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Türkische Modemarken haben Iran im Visier

Von Simone Preuss

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Kaum wurden die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran vor zwei Wochen aufgehoben, scheint es, als wären europäische Firmen schnell bereit, ihre Geschäfte mit der islamischen Republik wieder aufzunehmen. Der jüngste Besuch von Präsident Hassan Rohani in Europa tut sein übriges, um dieses Sentiment zu unterstützen. Modeunternehmen sind da keine Ausnahmen, und türkische Marken und Einzelhändler scheinen besonders schnell versuchen zu wollen, den Markt mit 80 Millionen potenziellen Kunden zu erfassen.

Die führende türkische Bekleidungsmarke D'S Damat zum Beispiel eröffnete bereits am 19. Januar im Rahmen von fünf neuen Filialen in Iran, Irak und Jordanien einen Flagshipstores an Teherans beliebter Einkaufsstraße Mirdamad. Bis zum Ende des Jahres hofft das Unternehmen, 20 weitere Filialen im Ausland zu eröffnen.

“Unser Ziel ist es, in diesem Jahr acht Geschäfte im Iran zu eröffnen, gefolgt von neuen Filialen in Italien, Polen, der Tschechischen Republik, Südafrika, Qatar, Bahrain, Saudi-Arabien, Rumänien und Ägypten. Wir sind bestrebt, unsere Exporte bis Ende des Jahres zu verdoppeln”, bestätigte Suleyman Orakçıoğlu, Vorsitzender der Orka-Gruppe, zu der die Marken D'S Damat, Damat und Tween gehören.

Der türkische Einzelhändler Mudo gab auch bekannt, er erwäge noch in diesem Jahr im Iran zu starten. Und laut der United Brands Association (BMD) - einer in Istanbul ansässigen Dachorganisation von mehr als 500 renommierten türkische Marken und Einzelhändlern - könnten diese in den nächsten drei Jahren über 865 Filialen im Iran eröffnen.

“29 unserer Marken betreiben bereits 135 Filialen im Iran. Im Zuge der Aufhebung des Embargos können jetzt 20 weitere Marken insgesamt 500 Geschäfte eröffnen. Die neuen Filialen eingerechnet, die von bestehenden türkische Unternehmen im Iran betrieben werden, könnte die Gesamtzahl innerhalb von drei Jahren auf 1.000 steigen”, bestätigte ein BMD-Mitarbeiter laut der türkischen Tageszeitung Daily Zaman.

“Iran hat sich nach den Sanktionen zu einem attraktiven Markt für Türken herausgestellt, aber es ist auch eine Herausforderung”, sagte Bilgin Aygül, Leiter des türkisch-iranischen Wirtschaftsrates. Die türkischen Exporte in den Iran fielen von 2012 bis 2013 von 9,9 Milliarden US-Dollar um mehr als die Hälfte auf 4,1 Milliarden US-Dollar und reduzierten sich dann weiter auf 3,8 Milliarden US-Dollar (2014) und 3,68 Milliarden US-Dollar (2015).

Foto: bei der Eröffnung in Teheran / D'S Damat
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