Trotz Umsatzrekord: Jahresgewinn von Hugo Boss sinkt um 17 Prozent
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Der Metzinger Modekonzern Hugo Boss AG konnte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2024 auf ein neues Rekordniveau steigern. Der Gewinn verfehlte das Vorjahresniveau allerdings deutlich. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervor, den das Unternehmen am Donnerstag veröffentlichte.
Der Jahresumsatz steigt um drei Prozent
Der Konzernumsatz erreichte im vergangenen Jahr eine Höhe von 4,31 Milliarden Euro. Damit wuchs er im Vergleich zu 2023 um drei Prozent und fiel so hoch aus wie nie zuvor in der Firmengeschichte. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse ebenfalls um drei Prozent.
Bei der Hauptmarke Boss stieg der Umsatz mit Menswear um zwei Prozent (währungsbereinigt +3 Prozent) auf 3,33 Milliarden Euro und mit Womenswear um drei Prozent (währungsbereinigt +3 Prozent) auf 297 Millionen Euro. Das Label Hugo erzielte ein Plus von vier Prozent (währungsbereinigt +5 Prozent) auf 682 Millionen Euro.
Die schwache Nachfrage in China bremst das Umsatzwachstum
In der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, legte der Konzernumsatz um zwei Prozent (währungsbereinigt +3 Prozent) auf rund 2,62 Milliarden Euro zu, in Amerika wuchs er um sieben Prozent (währungsbereinigt +8 Prozent) auf 1,02 Milliarden Euro.
Weniger erfreulich verliefen die Geschäfte im asiatisch-pazifischen Raum. Aufgrund der schwachen Nachfrage in China sanken die Erlöse in der Region um vier Prozent (währungsbereinigt -2 Prozent) auf 553 Millionen Euro. Die weltweiten Lizenzeinnahmen stiegen um vier Prozent auf 109 Millionen Euro.
Das Ergebnis verfehlt das Vorjahresniveau
Trotz einer leicht verbesserten Bruttomarge und umfangreicher Sparmaßnahmen sank das operative Ergebnis (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 361 Millionen Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn schrumpfte um 17 Prozent auf 213 Millionen Euro.
CEO Daniel Grieder hob die Erfolge bei der Umsetzung des jüngsten Reformkonzepts hervor. „Seit der Einführung von ,Claim 5‘ im Jahr 2021 haben wir deutliche Fortschritte entlang unserer strategischen Prioritäten gemacht und überdurchschnittliches Wachstum erzielt“, erklärte er in einem Statement und verwies auf die „starke Performance im Schlussquartal“.
Für 2025 prognostiziert das Management eine Erhöhung des operativen Gewinns
Die Aussichten für das laufende Jahr sind allerdings verhalten. „Makroökonomische und geopolitische Unsicherheiten bleiben 2025 hoch, wobei die gedämpfte Verbraucherstimmung auf der Geschäftsentwicklung lastet“, räumte der Konzern ein.
Der Konzernumsatz wird daher nach Angaben des Unternehmens „voraussichtlich weitgehend auf dem Vorjahresniveau bleiben“. Erwartet werden Erlöse im Bereich von 4,2 bis 4,4 Milliarden Euro, was einer Entwicklung zwischen -2 und +2 Prozent entsprechen würde.
Gleichzeitig rechnet das Management mit Fortschritten beim Ergebnis. Das EBIT soll 2025 eine Höhe von 380 bis 440 Millionen Euro erreichen und damit gegenüber dem Vorjahr um fünf bis 22 Prozent ansteigen. Bei der EBIT-Marge, die 2024 bei 8,4 Prozent gelegen hatte, wird eine Verbesserung auf 9,0 bis 10,0 Prozent erwartet. Ein „ausgewogener Ansatz zwischen strategischen Investitionen und Kosteneffizienz“ solle die „Steigerung der Profitabilität sicherstellen“, erklärte der Konzern.
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