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Traditionsspinnerei Gebr. Otto ist bereits heute mit Lieferkettengesetz konform

Von Simone Preuss

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Das mittelständische Familienunternehmen, die Gebr. Otto Feingarnspinnerei und Zwirnerei aus dem baden-württembergischen Dietenheim bei Ulm, erfüllt mit den Baumwollgarnen seiner Marke ‘Cotton since 1901. Made in Germany’ bereits heute die Anforderungen des für 2021 geplanten Lieferkettengesetzes. Demnach sollen in Deutschland ansässige Unternehmen dafür Sorge tragen, dass entlang ihrer Liefer- und Wertschöpfungsketten soziale Mindeststandards eingehalten werden.

Während das Gesetz und zusätzliche Umweltauflagen noch kontrovers diskutiert werden, nutzt das Traditionsunternehmen die Anforderungen des Gesetzes als Basis für einen Wettbewerbsvorteil: Professor Martin Müller, Experte für nachhaltige Unternehmensführung an der Universität Ulm, versteht Gebr. Otto mit ‘Cotton since 1901’ als Best- Practice-Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung des geplanten Gesetzes, da Nachvollziehbar von der Baumwollkapsel bis zur fertigen Garnspule gegeben ist.

Das 1901 gegründete Familienunternehmen lässt seine Prozesse seit Jahrzehnten von unabhängigen Stellen prüfen und zertifizieren und hat in den Bereichen Umweltschutzstandards und nachhaltige Verarbeitung bereits mehrere Preise gewonnen. Diese Philosophie zahlt sich nun hinsichtlich des geplanten Lieferkettengesetzes aus, da Gebr. Otto mit ‘Cotton since 1901’ die Anforderungen bereits in vollem Umfang erfüllt.

Umweltfreundliche, verantwortungsvolle Produktion und Verarbeitung zahlt sich aus

„Wir spinnen, zwirnen, färben und veredeln unsere Garne der Marke ‘Cotton since 1901’ in Deutschland. Dabei legen wir von Haus aus viel Wert auf eine umweltfreundliche und verantwortungsvolle Verarbeitung. Eine saubere Dokumentation, inklusive bezüglich des Ursprungs unserer Rohstoffe, ist selbstverständlich“, bestätigt Andreas Merkel, Geschäftsführer von Gebr. Otto.

„Für die Textilindustrie bringt das geplante Lieferkettengesetz natürlich Herausforderungen mit sich. Sie ist in vielen Teilen der Fertigungskette personalintensiv. Dem gegenüber stehen meist kurze Produktlebenszyklen sowie ein hoher Kosten- und Wettbewerbsdruck, der dann zu Lasten der in der Industrie beschäftigten Menschen geht“, erklärt Müller.

In Industrien mit hoher Automatisierung, wie etwa dem Automobilbau, werde dieser Druck besser abgefedert, so der Experte. Er verweist auch auf die Fragmentierung der gesamten Lieferkette in der Textilindustrie und die geringe Fertigungstiefe einzelner Teilnehmer. „Je verzweigter die Lieferkette wird, desto schwieriger wird es, sie nachzuvollziehen“, so Müller.

Geplantes Lieferkettengesetz birgt große Chancen für Unternehmen

Für ihn liegt der beste Ansatz daher darin, das geplante Gesetz nicht aus der Defensive heraus zu betrachten, sondern als Chance. „Schließlich können wir damit dem Endkunden gegenüber nachweisen, dass er ein ‘sauberes’ Produkt kauft. Und das wird immer wichtiger“, stimmt Merkel zu. Er räumt ein, dass Transparenz in der Lieferkette Aufwand bedeutet, verweist aber darauf, dass sie sich am Ende auszahlt. So bezieht der Garnhersteller die Rohmaterialien für ‘Cotton since 1901’ von Baumwollbauern in Europa und den Mittelmeerstaaten, wobei er die meisten persönlich und seit vielen Jahren kennt und auch regelmäßig besucht.

Dem stimmt auch Nachhaltigkeitsexperte Müller zu. Er ist überzeugt, dass das Gesetz Potenzial zur immer wichtigeren Individualisierung bietet: „Die Vorgaben des Gesetzes kann man für eine klare Positionierung nutzen. Wer sich in seiner Nische ein Spezialprodukt schafft, hat langfristig einen Wettbewerbsvorteil und kann angemessene Preise aufrufen“, rät er.

Foto: obs/Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH + Co. KG/Ralph Koch für Gebr. Otto

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