Tom Tailor arbeitet mit Reparatur-Plattform Mended zusammen
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Vor fast einem Jahr, im Mai 2024, expandierte Mended, die niederländische Onlineplattform für Änderungsschneiderei und Reparatur von Kleidung, nach Deutschland. Damals mit einer Partnerschaft mit Armedangels, dem Kölner Bekleidungsanbieter. Diese war so erfolgreich und generierte innerhalb von 15 Minuten nach dem Start 100 Reparaturaufträge, dass Mended jetzt auch mit dem Hamburger Bekleidungshersteller Tom Tailor zusammenarbeitet.
Die Kooperation ist Teil der BE-Part-Nachhaltigkeitsstrategie von Tom Tailor und des Loyalty-Programms des Unternehmens. Sie reagiert auf den wachsenden Bedarf an Reparaturleistungen, der auf Unternehmensseite durch neue EU-Regulierungen wie dem „Recht auf Reparatur“, dem Kreislaufwirtschaftsgesetz und dem Circular Economy Action Plan und auf Seite der Kund:innen durch die Forderung nach praktischen, nachhaltigen Lösungen angetrieben wird. Damit ist die Reparatur laut Mended „kein Trend, sondern eine Notwendigkeit“.
„Wir sind keine Plattform, die einfach nur Kleidung repariert – gemeinsam mit Marken rücken wir das Thema in ein neues Licht. Unsere Partnerschaft mit Tom Tailor ist ein wichtiger Meilenstein und zeigt, dass Reparatur zum Standard für Modeunternehmen wird“, kommentiert Mended-Mitbegründerin Agnes Weber in einer Pressemitteilung vom Mittwoch.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit für die Kund:innen?
Die Kund:innen buchen ihre Reparatur online über das Reparaturportal von Tom Tailor und zahlen dafür ab 7,99 Euro plus Versand. Dieser Service steht allen Kund:innen ab sofort zur Verfügung; Treuemitglieder erhalten zusätzliche Vorteile wie etwa bis zu 20 Prozent Rabatt auf die erste Reparatur.
Nach der Buchung erhalten die Kund:innen einen QR-Code, mit dem sie ihren Artikel bei einer lokalen Poststelle abgeben können. Alle Reparaturen werden dann von den Schneider:innen von Mended innerhalb Deutschlands durchgeführt, ohne grenzüberschreitenden Versand. Innerhalb von zehn Tagen wird das reparierte und angepasste Kleidungsstück dann direkt nach Hause geliefert.
„72 Prozent der Mended-Nutzer:innen sind Erstreparatur-Nutzer:innen. Diese Reparaturzahl wächst stetig, da Marken Reparaturen zunehmend über ihre Marketing- und Treuekanäle vorantreiben“, weiß Mended. Zudem wünschen sich 64 Prozent der Verbraucher:innen Studien zufolge Reparaturservices direkt von den Marken, bei denen sie einkaufen – nicht nur aus Umweltbewusstsein, sondern auch wegen des Servicegedankens.
Reparatur soll Standard werden
„Wir testen heute, was morgen Standard sein kann. Reparatur ist nicht nur nachhaltig, sondern wird ein fester Teil unseres Loyalty-Angebots“, bestätigt Maximilian Zippel, Head of Consumer Engagement D2C bei Tom Tailor, in der Mitteilung.
„Dank Tom Tailors großem und treuem Kundenstamm hat diese Partnerschaft das Potenzial, Reparaturen als moderne und attraktive Option für viele neu zu positionieren. Es ist ein großer Schritt, Reparaturen dorthin zu rücken, wo sie hingehören – ins Rampenlicht“, fügt Weber hinzu.
Mended möchte auch ändern, wie Verbraucher:innen über das Thema Reparatur denken. Während es noch vor ein oder zwei Generationen üblich war, Kleidung zu Hause auszubessern beziehungsweise schwierige Fälle in die treuen Hände einer Schneiderei zu geben, die noch reichlich vorhanden waren, hat Reparieren und Ausbessern heute einen eher altmodischen Anstrich.
„Wir müssen von diesem verstaubten Image wegkommen und neue, ansprechende Gesprächsthemen schaffen“, meint Weber. „Einkaufen ist ein Erlebnis, Reparaturen hingegen nicht – das haben wir geändert.“ Dazu gehört auch, dass die reparierten Kleidungsstücke eingepackt und „mit einer Schleife oben drauf“ geliefert werden, um den Öffnungseffekt von neuen Paketen zu imitieren.
Über Mended
Mended wurde 2022 von Agnes Weber und Daan Maasson in den Niederlanden gegründet. Das Unternehmen verzeichnet bis heute tausende erfolgreich durchgeführte Reparaturen und gewann den Newcomer of the Year 2025 Award.
Das Unternehmen ist laut Eigenaussage „eine zirkuläre Dienstleistungsplattform, die die Verlängerung der Lebensdauer von Kleidung so attraktiv macht wie den Kauf von Neuware“, indem es Online-Reparaturen, Änderungen und den Wiederverkauf von Kleidung sowie Branding und Marketing anbietet. Nachhaltigen Bekleidungsmarken wie Kings of Indigo, Mud Jeans und Armedangels arbeiten bereits mit Mended zusammen.
Neben dem B2B-Service für Modemarken bietet das Unternehmen auch einen B2C-Service an und führt Reparaturen für Verbraucher:innen durch, allerdings in kleinerem Rahmen. „Wir machen das hauptsächlich, um Daten zu sammeln“, erklärt Weber. „Es gibt uns Aufschluss darüber, welche Marken die Verbraucher:innen reparieren lassen wollen, und außerdem können wir diese Informationen benutzen, um potenzielle Kund:innen anzusprechen.”