Tod’s: Chiara Ferragni kehrt nicht in den Aufsichtsrat zurück
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Die italienische Influencerin Chiara Ferragni, die in Untersuchungen wegen angeblichen Betrugs bei Werbeverträgen verwickelt ist, wird nicht in den Vorstand von Tod’s zurückkehren, teilte der italienische Luxuskonzern am Donnerstag mit.
Das italienische Unternehmen Di.Vi. Finanziaria, der Mehrheitseigentümer von Tod's, veröffentlichte eine Liste mit neun Kandidat:innen für die nächste Amtszeit des Verwaltungsrats. Ferragni war nicht unter den genannten Namen, obwohl sie seit April 2021 als Mitglied des Vorstands fungierte. Die Amtszeit aller Verwaltungsratsmitglieder, einschließlich ihrer, lief am 31. Dezember ab. Aktionär:innen werden bei der kommenden Tod’s-Hauptversammlung am 24. April über die Vorstandsmitglieder abstimmen.
Gegen Ferragni wurde wegen einer Werbekampagne für einen Kuchen in 2022 ermittelt. Mit der Promotion sollte angeblich Geld für ein Kinderkrankenhaus gesammelt werden. Die italienische Wettbewerbsbehörde stellte im Dezember fest, dass der Hersteller des Kuchens bereits Monate vor dem Verkauf einen Festbetrag von 50.000 Euro an das Krankenhaus gezahlt hatte. Ferragnis Unternehmen habe jedoch mehr als eine Million Euro mit der Aktion verdient, ohne dieses Geld zu spenden. Sie bestritt jegliches Fehlverhalten und erklärte, sie habe „in gutem Glauben“ gehandelt. Zwei Unternehmen, die Ferragni gehören, wurden von der Aufsichtsbehörde zu einer Geldstrafe von rund 1,4 Millionen Euro verurteilt, während Ermittler:innen in Mailand eine Untersuchung wegen Betrugsverdachts einleiteten.
Auch andere Werbedeals von Ferragni wurden seither eingehend untersucht. Das Wirtschaftsmagazin Forbes schätzt den Wert von Ferragnis Geschäftsimperium auf etwa acht Millionen US-Dollar (etwa 7,4 Millionen Euro) pro Jahr, einschließlich ihrer eigenen Marke. Sie hat lukrative Werbeverträge mit Marken wie dem italienischen Brillenhersteller Safilo abgeschlossen, von denen sich einige seit Bekanntwerden des Skandals zurückgezogen haben.
Letzten Monat kündigte Tod's an, dass es sich von der Mailänder Börse zurückziehen und im Rahmen eines Deals mit dem Private-Equity-Fonds L Catterton, hinter dem der französische Luxuskonzern LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton steht, in die Privatwirtschaft übergehen wolle. (afp)
Dieser Beitrag wurde aus dem Englischen übersetzt.