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Tiefrote Zahlen für FNG 2019: Fast 300 Millionen Euro Verlust

Von FashionUnited

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Es hat etwas gedauert, aber der belgische Bekleidungskonzern FNG NV gibt nun endlich einen Einblick in den Stand der Dinge mit den vorläufigen Jahreszahlen, die eine tiefrote Farbe angenommen haben. Der Modekonzern machte 2019 einen Verlust von fast 300 Millionen Euro, und die Schulden sind auf 734 Millionen Euro angestiegen.

Nach Angaben des Unternehmens gibt es verschiedene Gründe, warum FNG jetzt vorläufige und ungeprüfte Jahreszahlen veröffentlicht. "Damit die Öffentlichkeit und alle Beteiligten über die finanzielle Situation des Konzerns informiert sind. Für die Gruppe ist es wichtig, dass kurzfristig ein Sanierungsplan mit den verschiedenen Interessengruppen ausgehandelt wird, damit sie beginnen kann, an der Zukunft zu arbeiten", heißt es im vorläufigen Jahresbericht. In letzter Zeit kursierten verschiedene Berichte über den Stand der Dinge bei FNG. Die Medienberichte zeichneten kein rosiges Bild.

Der Umsatz der Gruppe ist 2019 weiter gestiegen. So konnte die FNG seine Erlöse von 471 Millionen Euro auf 489 Millionen Euro steigern. Das entspricht einem Wachstum von 3,7 Prozent. FNG betont, dass dieses Wachstum durch die Übernahmen der Ellos-Gruppe und der Theo Henkelman-Gruppe ermöglicht wurde. Ohne Berücksichtigung dieser Übernahmen ging der Umsatz von FNG um 5,3 Prozent zurück. Im B2C-Kanal fiel der Umsatz um 3,4 Prozent und im B2B-Kanal um 16,8 Prozent. Während im Geschäftsjahr 2018 noch ein Gewinn von 11,5 Millionen Euro erzielt wurde, verzeichnete FNG im Geschäftsjahr 2019 einen Verlust von 292 Millionen Euro.

FNG schreibt Verlust von 292 Millionen Euro

FNG hat das Geschäft seit vielen Jahren mit seiner Buy-and-Build-Strategie aufgebaut, wie es Bericht heißt. Diese Strategie basiere auf groß angelegten und vertikal integrierten Operationen. "Größere Volumina führen zu Skaleneffekten, die der gesamten Gruppe zugute kommen. Dieser Ansatz hat FNG eine Sonderstellung in diesem Sektor verschafft", heißt weiter. Diese Strategie gewährleistet laut FNG auch das Eingehen größerer Risiken als andere Unternehmen in diesem Sektor. "Die eingegangenen Risiken in Verbindung mit der aktuellen Covid-19-Krise haben zu einer schwierigen finanziellen Situation für die Gruppe geführt." Infolgedessen muss das Unternehmen Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität und zum Schuldenabbau ergreifen. Der Verschuldungsgrad der Gruppe sei nach der Übernahme der Ellos-Gruppe zudem stark angestiegen, berichtet FNG.

FNG hat bereits früher einen Wiederaufbauplan für die Gruppe angekündigt und arbeitet derzeit daran. Das Unternehmen will sich weiterhin auf seine Stärken und die weitere Digitalisierung seiner Aktivitäten konzentrieren. Im vergangenen Januar hat das Unternehmen bereits angedeutet, dass es seine Digital-First-Strategie stärken will. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Schließung aller niederländischen Promiss-Geschäfte und der Mehrheit der niederländischen Steps-Geschäfte angekündigt. FNG wird demnächst mehr Informationen über die neue Strategie des Unternehmens bekannt geben.

Bei FNG läuft es schon seit einiger Zeit nicht mehr so rund. Mitte April wurde klar, dass das Unternehmen die Veröffentlichung des Jahresberichts verschieben würde. "Angesichts der praktischen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie gab es Verzögerungen bei den Prüfungsarbeiten", sagte das Unternehmen am 21. April. Ein neues Datum für die Veröffentlichung wurde noch nicht bekannt gegeben. Kurz darauf wurde der Weggang des Geschäftsführers und Mitbegründers Dieter Penninckx aus "medizinischen Gründen" mitgeteilt. Seine Aufgabe wurde von einem anderen Mitbegründer, Manu Bracke, übernommen. Weniger als einen Monat später kehrt Bracke in seine frühere Position des COO zurück, nachdem Yves Pollé zum CEO ernannt wird. Am 11. Mai wurde bekannt, dass der Handel mit den Aktien von FNG NV eingestellt wurde, weil das Unternehmen unter Beobachtung der Börsenaufsichtsbehörde FMSA stand.

FNG besitzt zehn Marken in seinem Portfolio und hatte 2018 mehr als 3.000 Mitarbeiter. Die Marken des Portfolios werden in 500 eigenen Geschäften und Shop-in-Shops sowie in mehr als 1500 Mehrmarkenläden verkauft.

Bild: Der erste Promiss-Laden in Belgien (2018)

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf Fashionunited.nl.

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