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Textil+Mode: Hohe Energiekosten bedrohen Wettbewerbsfähigkeit und Innovationspotenzial

Von Jule Scott

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Uwe Mazura Bild: Photothek / Textil+Mode

Einer Umfrage des Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie zufolge, sehen 80 Prozent der befragten Unternehmen, die in Deutschland produzieren, die Wettbewerbsfähigkeit am Standort beeinträchtigt.

Das größte Problem für Unternehmen seien die hohen Energiekosten, teilte der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V., Textil+Mode am Montag mit. Die hohen Energiekosten schränken die Investitionsmöglichkeiten ein, obwohl die Branche Innovationen und ökologische Transformation als strategische Prioritäten sehe.

„Die Produktion hochspezialisierter Textilien in Deutschland, die in der ganzen Welt hohes Ansehen genießt, ist zum unternehmerischen Risiko geworden“, so Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer beim Gesamtverband Textil+Mode. „Die Bundesregierung will nicht begreifen, dass für das in Deutschland produzierende Gewerbe die Energiepreispolitik der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit ist.“

Neben der Energiepolitik sehen die Befragten die fehlende Planungssicherheit in Deutschland als zweitgrößtes Problem an. Demnach kritisieren zwei Drittel die deutsche Bürokratie und bewerten den Standort aufgrund dessen negativ. Ein Viertel hat bereits Produktion ins Ausland verlagert, während fast zehn Prozent erwägen, Teile der Produktion einzustellen.

Die Stimmung unter den Herstellenden von technischen Textilien befindet sich auf einem Tiefpunkt, und die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage für das Jahr ist teils schlechter als während der Corona-Krise. Über die Hälfte der befragten Textilhersteller bewertet die wirtschaftliche Situation zu Beginn dieses Jahres als schlecht, im Vergleich zu nur jedem Fünften im Vorjahr.

„Textilunternehmen liefern in zahlreiche Schlüsselindustrien und haben das Know-how, Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität voranzubringen. Können die Unternehmen nicht mehr in Deutschland produzieren, reißen wichtige Lieferketten in unserem Land”, sagt Mazura. „Umweltfilter, Medizintextilien, Schutzausrüstung, Spezialstoffe und -garne sind dann auf absehbare Zeit nur noch von asiatischen Märkten zu beschaffen.“

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