Taobao wieder auf Schwarzer Liste der USA
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Die Vereinigten Staaten haben am Mittwoch den zum chinesischen Internetriesen Alibaba gehörenden Online-Marktplatz Taobao auf ihre Schwarze Liste „notorischer Märkte“ gesetzt. Der Grund? Das Unternehmen soll gefälschte Ware verkauft und das Urheberrecht verletzt haben.
Das Büro der Handelsvertretung der Vereinigten Staaten (USTR) hatte Alibaba vor vier Jahren von seiner alljährlich aktualisierten Liste genommen, setzte die Online-Plattform Taobao in der jüngsten Ausgabe jedoch wieder darauf, da das Unternehmen nicht genug dagegen tue, den Verkauf gefälschter Ware über seine Plattform zu verhindern.
„Die Taobao.com e-Commerce-Plattform stellt wegen der großen Mengen gefälschter und unauthorisierter Ware ein großes Problem dar und greift das Recht der Urheber an, den unerlaubten Verkauf und das Angebot solcher Ware zu unterbinden und zu verhindern“, hieß es.
Alibaba ist von der Entscheidung enttäuscht
Auch wenn der Eintrag auf der Liste mit keinen weiteren Sanktionen verbunden ist, bedeutet er einen Rückschritt für Alibaba, nachdem das Unternehmen sich bemüht hat, sein Image aufzupolieren und gerade internationale Marken und Händler für seine Dienste zu gewinnen.
Chinas größter Onlinehändler sagte, er sei „enttäuscht“ von der Entscheidung, da es die Verkaufsrichtlinien für seine Plattformen überarbeitet habe. „Allein 2016 haben wir aktiv mehr als die doppelte Anzahl von urheberrechtsverletzender Produktseiten entfernt als 2015. Die Entscheidung ignoriert die wahren Anstrengungen, die Alibaba unternommen hat, um die Rechte von Urhebern zu schützen und dem Gesetzgeber zu helfen, Fälscher zu belangen“, sagte Michael Evans, Präsident der Alibaba Group, in einer Erklärung.
Er deutete an, dass das „derzeitige politische Klima“ in den USA mit der Entscheidung zu tun haben könnte. Der zukünftige Präsident Donald Trump hat China wiederholt bezichtigt, geistiges Eigentum zu stehlen und zählt dies zum „Wirtschaftskrieg des Landes“ gegen die USA.
Alibaba und Taobao werden jedoch nicht zum ersten Mal bezichtigt, den Anbietern gefälschter Ware eine Plattform zu verschaffen. Erst im Mai war Alibaba deshalb vom internationalen Verbund gegen Fälschungen (IACC) ausgeschlossen worden.
Foto: Alibaba Group