Takko: Warten auf die Trendwende
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Der Textildiscounter Takko kommt einfach nicht aus der Krise. Nachdem das Unternehmen mit Sitz in Telgte bereits im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres empfindliche Umsatzrückgänge hinnehmen musste, verschärfte sich die Lage im zweiten Quartal weiter. Ein Minus von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum berichtete das Unternehmen unlängst für das zweite Quartal. Die flächenbereinigten Netto-Umsatzerlöse sanken sogar um 10,3 Prozent.
Eine Abwärtsspirale, die auf der Ergebnisseite ihre Fortsetzung findet: So sank das Betriebsergebnis (EBIT) von 22,4 Prozent im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 auf aktuell nur noch 9,5 Prozent und das Adjusted EBITDA sank um 35,6 Prozent von 41,9 Millionen auf 27 Millionen Euro. Einziger Trost: Die Netto-Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit verbesserten sich im zweiten Quartal 2014/15 auf 36,3 Millionen Euro nach 28,9 Millionen Euro im Vorjahr.
Zwar war 2014 generell kein Erfolgsjahr für die Modebranche, da die meisten Unternehmen unter der angespannten Lage der Weltwirtschaft zu leiden hatten. Viele Anbieter konnten die schlechte Entwicklung jedoch mit neu ausgerichteten Kollektionen, internen Umstrukturierungen und Servicesteigerungen auffangen. Auch Takko befindet sich eigenen Angaben zufolge bereits seit geraumer Zeit in einem „Transformationsprozess“, allerdings bislang wohl ohne durchschlagenden Erfolg.
CFO Rumer geht
Nun will auch noch der Chief Financial Officer (CFO), Hannes Rumer, das Unternehmen verlassen. Er soll in den letzten drei Jahren maßgeblich an der Neuausrichtung des Unternehmens beteiligt gewesen sein. Dank ihm sei Takko „im Hinblick auf seine strategischen Pläne gut aufgestellt“, so Firmenchef Michael Strehler. Wie gut, wird sich allerdings erst in den kommenden Monaten zeigen, wenn das Unternehmen weitere Bilanzen vorlegt. Aktuell ist zumindest noch wenig von einer Trendwende zu erkennen, auch wenn Takko stets seine Anzahl an Filialen steigert. Allein im letzten Quartal hat der Discounter eigenen Angaben zufolge 48 Geschäfte neu eröffnet.
Ob sich das Unternehmen jedoch wieder vollständig erholen kann, wird auch von Rumers Nachfolger abhängen. Dieser werde derzeit bereits gesucht, so Firmenchef Strehler. Ob der neue CFO wie Rumer von dem Takko-Investor Apax kommen wird, ist nicht bekannt. Bekannt ist jedoch, dass Takko große Anstrengungen unternehmen werden muss, um nicht den Anschluss an die stets wachsende, internationale Billig-Konkurrenz wie Primark zu verlieren und nationale Mitbewerber wie KiK wieder einzuholen. Dem Unternehmen steht also ein besonders spannendes Jahr 2015 bevor.
Foto: Takko