Swiss Textiles begrüßt Abschaffung der Industriezölle
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Der Schweizer Textilverband Swiss Textiles hat Grund zur Freude, denn der Schweizer Nationalrat entschied am Mittwoch, Industriezölle aufzuheben, die der Verband als „rückständig“ bezeichnet.
„Mit diesem Entscheid wird ein wichtiger Meilenstein zur Verringerung der Handelsbarrieren erreicht. Swiss Textiles ist dankbar und hocherfreut“, kommentiert der Verband, dessen Mission die Beseitigung von Handelshemmnissen ist, in einer Mitteilung. Ein „Dorn im Auge“ seien ihm die Importzölle seit längerem gewesen, da sie die Beschaffungskosten von Schweizer Textil- und Bekleidungsunternehmen erhöhen, egal, ob sie produzieren oder nicht.
„Wichtiger Meilenstein zur Verringerung der Handelsbarrieren“
„Besonders stossend ist, dass rund drei Viertel der Importzölle auf Länder entfallen, mit denen die Schweiz bereits ein Freihandelsabkommen hat. Die Zölle belasten die Branche nicht nur finanziell, sondern auch administrativ: Mit den Zöllen verbunden sind Spezialverfahren bei der Zollveranlagung, Berichtigungen, Beschwerden, Zollnachforderungen und provisorische Veranlagungen“, moniert der Verband.
Dies war der zweite Anlauf des Nationalrats, die Abschaffung der Industriezölle - die Swiss Textiles auch als „eine Altlast aus früheren Zeiten“ bezeichnet zu beschließen: Bereits im letzten Jahr gab es eine Vorlage, die jedoch von der Hälfte der Parlamentarier abgelehnt wurde. Darunter viele aus der Landwirtschaft, die befürchteten, dass nach den Industriezöllen die Agrarzölle an der Reihe sein könnten.
Im zweiten Anlauf und nach Zusage von Bundesrat Guy Parmelin, dass die Agrarzölle bleiben werden, wurde die Abschaffung der Industriezölle mit 106 zu 75 Stimmen und 15 Enthaltungen beschlossen.
Was bedeutet dies konkret für Konsumierende? Der Import bestimmter Gebrauchsgüter wie Autos, Fahrräder, Körperpflegeprodukte, Haushaltsgeräte und Kleidung verlangte bisher Zölle, die Unternehmen auf den Preis aufschlagen mussten. Dies hatte zur Folge, dass für diese Artikel höhere Preise in der Schweiz verlangt werden konnten und die Schweiz als Hochpreisland bekannt machte.