Studie: So viel investieren die Deutschen in Schuhe
Der deutsche Schuhhändler Siemes Schuhcenter hat in einer Meta-Studie die Konsumsituation am deutschen Schuhmarkt analysieren lassen. Demnach schrumpfte der Gesamtumsatz mit Schuhen in Deutschland 2024 um insgesamt 0,8 Prozent auf 11,62 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr.
Vor allem der stationäre Schuhhandel hatte mit der Entwicklung zu kämpfen. Hier sanken die Umsätze um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Betrachtet man die letzten Jahre, zeigt sich jedoch, dass sich der Markt nach dem starken Einbruch durch die Pandemie wieder gut erholt hat. Dennoch rechne der Handel derzeit mit einer Pause dieser Aufwärtsentwicklung. 45 Prozent der Schuhhändler:innen rechnen mit weiteren Umsatzrückgängen, nur 25 Prozent mit einem Umsatzplus.
Mehrheit kauft Schuhe unter 100 Euro
Betrachtet man den Stellenwert von Schuhen für deutsche Konsument:innen, ist dieser laut Studie nach wie vor hoch. Mit knapp 80 Prozent bevorzugt der Großteil der Konsument:innen Schuhe im Preisbereich bis 100 Euro. Im Durchschnitt sind etwa 50 Prozent der befragten Deutschen bereit, nur bis 60 Euro für Schuhe auszugeben. Wenn Preise über 100 Euro bezahlt werden, dann am ehesten für Winterstiefel - dazu sind 31 Prozent der Befragten bereit - und für Sportschuhe (25 Prozent) und Anlassschuhe (20 Prozent). Bei offenen Schuhen, wie beispielsweise Sandalen, sind nur noch sieben Prozent bereit, mehr als 100 Euro zu investieren.
Große Gewinner der letzten Jahre waren Sneaker. 73 Prozent der Deutschen tragen Sneaker, somit sind sie das am häufigsten vertretene Schuhmodell in deutschen Schränken. Nur noch acht Prozent der Befragten gibt an, klassische Business-Schuhe zu tragen.
Frauen besitzen mehr Schuhe als Männer
Über 60 Prozent der Deutschen besitzen bis zu zehn Paar Schuhe. Dabei besitzen Frauen im Schnitt mehr Schuhe als Männer. 48 Prozent besitzen tatsächlich 17 Paar Schuhe, und Frauen kaufen jährlich etwa sechs weitere Paar hinzu. Wobei knapp 40 Prozent der Frauen bis zu 40 Euro investiert. Knapp fünf Prozent geben 150 Euro pro Paar aus. Betrachtet man die Männer, zeigt sich, dass nur 22 Prozent mehr als zehn Paar Schuhe im Schrank stehen haben. Sie besitzen im Schnitt acht Paar Schuhe und kaufen jährlich nur zwei weitere Paar. Hier bevorzugt nur etwa ein Viertel der Befragten einen Preis unter 40 Euro, aber 150 Euro geben sieben Prozent aus.
Betrachtet man die Geschlechter wieder gemeinsam, kaufen knapp über die Hälfte der Befragten mehrmals im Jahr neue Schuhe. Die Pro-Kopf-Ausgaben liegen bei 350 Euro, so die Studie. Relevante Unterschiede zwischen Ost und West konnte die Studie hingegen nicht ausmachen, wohl aber zwischen Stadt und Land. Demnach geben Stadtbewohner:innen aufgrund höherer Einkommen und dem größeren Angebot mehr Geld für Schuhe und Bekleidung aus als Menschen, die eher ländlich leben.
Für Kaufimpulse sorgen vor allem Rabatte, sowohl online durch Rabattaktionen oder Sale-Events wie Black Friday. Auch Bonusprogramme werden stark genutzt – laut Studie nehmen etwa ein Viertel der Befragten daran teil.
Auch wenn das Interesse an nachhaltigen Schuhen wächst, wären nur 43 Prozent bereit, dafür mehr Geld auszugeben.
Die Meta-Studie basiert auf den Ergebnissen mehrerer Studien verschiedener Institutionen und Unternehmen - darunter Statista, IFH und GFK - zum Schuh- und Konsummarkt in Deutschland.
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