Studie: Retouren kosten im Schnitt fast 20 Euro
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Jedes sechste Paket wird in Deutschland wieder zurück geschickt, haben gerade Wirtschaftswissenschaftler der Universität Bamberg ermittelt. Der Forschungsgruppe Retourenmanagement gehören 438 Händler, Logistikdienstleister, Produzenten und Experten an. Ihrer Studie zufolge wurden im vergangenen Jahr 280 Millionen Pakete und 487 Millionen Artikel von Verbrauchern wieder zurückgesandt.
„Damit entstehen Gesamtkosten in Höhe von schätzungsweise 5,46 Milliarden Euro, die einerseits die Kunden durch höhere Marktpreise tragen, andererseits die Margen der E-Commerce-Händler belasten“, erklärte Björn Asdecker von der Forschungsgruppe Retourenmanagement.
Die hohen Retourenquoten sind seit Jahren ein ernstes Problem im Onlinehandel. Gerade im Modehandel sind die Retouren eklatant hoch und liegen bei mindestens 50 Prozent. Selbst Rücksendequoten von 70 bis 80 Prozent werden bei bestimmten Kategorien erreicht.
Eine Retourensendung verursache im Durchschnitt 19,51 Euro Kosten, so die Studie weiter. Die Hälfte davon entfalle auf den Transport. Die restlichen Kosten fallen durch die Prüfung der zurückgeschickten Ware an. 79 Prozent der Retouren werden direkt wieder als A-Ware verkauft, weitere 13 Prozent als B-Ware, so die Forscher. Drei Prozent würden an industrielle Verwerter verkauft oder an gemeinnützige Organisationen gespendet. Etwa vier Prozent der zurückgeschickten Artikel landen jedoch im Müll, weil der Weiterverkauf nicht möglich oder die Aufbereitung zu kostspielig wäre.
Auch die Klimabelastung durch die Retouren ist enorm: die Retouren belasten das Klima so viel wie „täglich 2.200 Autofahrten von Hamburg nach Moskau“ oder 238.000 Tonnen CO2 im vergangenen Jahr.
Foto: Zalando Logistikzentrum Erfurt