Studie: Halbherzige Bemühungen von Unternehmen in Sachen Klimaschutz
Keines von 55 globalen Konzernen erreichte eine hohe oder auch nur angemessene Integrität in Bezug auf ihre Klimastrategien. Dies ist das Ergebnis des Corporate Climate Responsibility Monitor (CCRM) 2025. Der Bericht analysiert die Klimastrategien von 55 globalen Unternehmen und bewertet die Transparenz und Integrität ihrer Klimaziele. Außerdem identifiziert er Beispiele guter Praxis zur Nachahmung und hebt er Bereiche hervor, in denen Verbesserungen erforderlich sind.
In diesem Jahr bewertete Herausgeber NewClimate Institute auch die Fortschritte der Unternehmen bei wichtigen Umstellungen, die für tiefgreifende Emissionsminderungen in vier Sektoren notwendig: Lebensmittel und Landwirtschaft, Technologie, Mode und Automobilherstellung.
„Das Bewusstsein dafür, was glaubwürdiges unternehmerisches Handeln im Klimaschutz ausmacht, wächst“, kommentiert Frederic Hans, Senior Climate Policy Advisor am NewClimate Institute. „Dennoch verfehlen selbst die ambitioniertesten Unternehmen oft die notwendige Geschwindigkeit und das Ausmaß und können so ihre Geschäftsmodelle nicht am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens ausrichten.“
H&M, Inditex, Lululemon verpflichten sich, konkrete Pläne fehlen jedoch
Von den fünf analysierten globalen Bekleidungsunternehmen – Adidas, H&M, Inditex, Lululemon und Shein – erreichten die ersten drei eine moderate Integritätsbewertung; Lululemon erhielt eine niedrige und Shein eine sehr niedrige Bewertung. Dies lag vor allem an fehlenden Plänen zur Elektrifizierung von Herstellungsprozessen. Weitere Mängel in ihren Klimaverpflichtungen trugen ebenfalls dazu bei.
H&M und Inditex schnitten aufgrund frühzeitiger Fortschritte bei robusten Strategien und der Erprobung von Ansätzen mit hoher Integrität in Bezug auf Transparenz recht gut ab. Die Gesamtbewertung blieb jedoch bei moderater Integrität. Ein Hauptziel, bis 2040 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, platzierte sie vor Adidas. Adidas hat sich bis 2050 Netto-Null-Emissionen als Hauptziel gesetzt und erreichte eine moderate Transparenz.
Lululemon teilt zwar Adidas‘ Hauptziel und Transparenzbewertung. Die schlechte Integritätsbewertung des Unternehmens aufgrund schwacher Ziele drängte es jedoch in die Kategorie mit geringer Integrität.
„H&M, Inditex und Lululemon haben sich verpflichtet, innerhalb ihrer Lieferketten erneuerbaren Strom zu beziehen“, so der Bericht. „Diese Verpflichtungen werden jedoch nicht durch konkrete Pläne zur Elektrifizierung von Herstellungsprozessen untermauert. H&M ist das einzige Unternehmen, das detaillierte Daten zum Energieverbrauch offenlegt. Obwohl es bei Transparenz und Kreislaufwirtschaft führend ist, reichen seine Bemühungen in kritischen Bereichen wie der Elektrifizierung noch nicht aus.“
Wichtige Übergangsbereiche nicht ausreichend berücksichtigt
Mit dem Ziel, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, sowie einer schlechten Transparenz- und sehr niedrigen Integritätsbewertung landete Shein in der Kategorie mit sehr schlechter Integrität. Grund dafür sind minimale Verpflichtungen und mangelnde Maßnahmen bei kritischen Übergängen.
„Wichtige Übergangsbereiche – einschließlich der Elektrifizierung der Fertigung und der Beschaffung erneuerbarer Energien – werden nicht ausreichend berücksichtigt“, lautet das Urteil in Bezug auf die fünf bewerteten Bekleidungskonzerne. „Das Vertrauen auf falsche Lösungen wie Biomasse und fossiles Gas untergräbt weiterhin die Glaubwürdigkeit. Keines der untersuchten Unternehmen erreichte eine Bewertung mit angemessener oder hoher Integrität. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit robusterer, am Wandel ausgerichteter Strategien im gesamten Modesektor.“
Falsche Lösungen können Fortschritt verzögern
Alle vier Unternehmen, mit Ausnahme von Shein, das keine Energieinformationen offenlegt und weiterhin auf Kohle setzt, planen, auf Biomasse oder fossiles Erdgas als Kohleersatz umzusteigen. Diese Alternativen führen jedoch nur zu begrenzten Emissionsminderungen. Sie riskieren, kohlenstoffintensive Systeme zu verfestigen. Biomasse wirft zudem erhebliche ökologische und soziale Bedenken auf, wie etwa den Verlust der biologischen Vielfalt und Nahrungsunsicherheit.
„Viele Modeunternehmen bewerben Bioenergie als nachhaltige Alternative zu Kohle, aber das stimmt einfach nicht“, erklärt Silke Mooldijk, zuständig für Klimapolitik und unternehmerische Klimaverantwortung am NewClimate Institute. „Bioenergie ist keine emissionsfreie Energiequelle. Sie kann eine Reihe negativer Auswirkungen auf lokale Gemeinden und Ökosysteme haben.“
Dies deckt sich mit den Ergebnissen des Berichts ‚Clean Energy Close Up 2024‘ der Umweltorganisation Stand.earth. Verschiedene Umweltschützer:innen kritisierten zuvor große Marken dafür, den Übergang zu Biomasse zu beschönigen.
Beim Vergleich der vier bewerteten Sektoren sticht keiner als Vorreiter hervor. Am deutlichsten ist eine Vielzahl von Fragezeichen, die auf keinen Fortschritt oder unzureichende Daten auf breiter Front hindeuten.
Empfehlungen
Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit normativerer Leitlinien für wichtige Umstellungen. Unternehmen sollten daher Treibhausgasemissionsziele durch klare Ziele für wichtige Übergänge ergänzen. Dabei sollten sie der Elektrifizierung und erneuerbaren Energien Priorität einräumen.
„Eine Abkehr von der hochvolumigen Fast Fashion ist ebenfalls unerlässlich, um die langfristigen Dekarbonisierungsziele zu erreichen“, lautet eine weitere wichtige Empfehlung. Diese kann nicht genug betont werden, da lineare Modelle nicht für einen Übergang zur Kreislaufwirtschaft geeignet sind. Daher fordert der Bericht Standardsetzende wie ISO, GHG Protocol und SBTi sowie Regulierungsbehörden auf, „klarere Leitlinien für messbare Übergangsziele bereitzustellen, einschließlich Grenzwerte für die Nutzung von Biomasse, und Maßnahmen zur Reduzierung der Überproduktion einzuführen“.
Sie sollten außerdem von den Unternehmen Ziele zur Ausrichtung auf einen Wandel verlangen. So können sie ihre Strategien bei diesen wichtigen Übergängen genauer steuern und die Integrität der Unternehmensverpflichtungen bewerten.
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