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Strenesse: Neue Eigentümer:innen bringen Marke zurück

Von Ole Spötter

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Strenesse kehrt zurück Bild: Martina Borsche

Strenesse steht in den Startlöchern für ein Comeback.

Nachdem die deutsche Luxusmarke Ende 2020 Corona-bedingt den Betrieb eingestellt hat, will ein neuer Mehrheitseigentümer sie wiederbeleben, teilte Strenesse am Mittwoch mit. Ende August hat sich die Brand House Production GmbH alle Markenrechte für Strenesse gesichert, die zuvor im Besitz der Schweizer H2P AG waren. Über die Übernahmebedingungen wurde Stillschweigen vereinbart.

Der neue Mehrheitseigentümer ist Marcus Sayn-Wittgenstein, der CEO und Gründer des Münchner Unternehmens. Er hält rund drei Viertel der Anteile. Die übrigen liegen bei Mariella Baronesse von Essen, die als Gesellschafterin im Hintergrund bleiben will. Sayn-Wittgenstein war zuletzt in Moskau unter anderem an der Produktion von Corporate Wear beteiligt.

„Ich freue mich sehr auf die Aufgabe und bin überzeugt, dass wir Strenesse zu neuen Erfolgen führen können“, sagte Sayn-Wittgenstein, der den Spirit von der Zeit vor der letzten Insolvenz nutzen will, als Strenesse als Vorzeige-Label des deutschen und internationalen Premium- und Designer-Segments galt. „Die Strahlkraft der Marke und die Markenbekanntheit sind nach wie vor hoch. Wir wissen, dass wir unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen antreten, aber wir haben eine Vision für die Marke, ein klares Konzept, wie wir sie zeitgemäß drehen, und wir verfügen über die entsprechende Finanzkraft."

Neustart bei Strenesse

Für den Neustart bekommt der neue Mehrheitseigentümer Unterstützung von einem rund 20-köpfigen Team. Dazu gehört der Kreativdirektor Mirko Borsche, der mit seinem Kreativ-Studio Bureau Borsche Markenauftritt, -image und die Kollektion verantwortet. Er ist Grafikdesigner und gestaltet als Art Director unter anderem das Zeit Magazin. Außerdem war er auch bereits für Kampagnen wie für den US-amerikanischen Sportartikler Nike sowie den Technologie-Konzern Apple zuständig und realisierte verschiedenste Kooperationen mit Marken wie Balenciaga, Givenchy, Supreme, Palm Angels, Kitsuné und Telfar.

Noro Hoferer und Eric Teckemeyer übernehmen derweil die Markenpositionierung und Distribution. Hoferer ist ein alter Bekannter der Marke. Er begleitete sie über die letzte Insolvenz, bis die ehemalige Strenesse New GmbH den Betrieb stoppte. Er stelle auch den Kontakt zum ehemaligen Markenrechtsinhaber sowie zu Borsche her.

„Mit Mirko können wir neue Wege gehen. Es ist großartig, dass wir ihn für unsere Sache gewinnen konnten. Strenesse hat zwar eine starke Heritage, aber die werden wir mit dem aktuellen Team komplett und auf Neuzeit drehen“, sagte Hoferer.

Mirko Borsche (links) und Marcus Sayn-Wittgenstein (rechts) Bild: Martina Borsche

Jünger, moderner und zeitgemäßer

Strenesse will sich zukünftig mit entsprechenden Preislagen an der Schnittstelle zwischen hochwertigem Contemporary- und New Luxury-Segment im Umfeld von Kollektionen wie Khaite, Helmut Lang und Acne Studios positionieren, heißt es in der Mitteilung. Dabei soll der Look jünger, moderner und zeitgemäßer sein als zuvor. „Es gibt theoretisch nichts, was man nicht mit Strenesse machen könnte“, so Borsche. „Der neue Ansatz wird eher genderneutral sein, Qualität und Nachhaltigkeit werden aber wieder eine große Rolle spielen.”

Für den Vertrieb stehen bei der Marke im Heimatmarkt aktuell große Namen wie KaDeWe Group, Breuninger, Lodenfrey und Mytheresa auf der Wunschliste. Geplant ist es vorerst mit etwa zehn Händler:innen in Deutschland sowie rund 30 Partner:innen international ins Gespräch zu gehen. Außerdem soll es auch einen großen Fokus auf dem Direktvertrieb geben, bei dem der eigene Onlineshop eine wichtige Rolle spielen soll.

In einem späteren Schritt soll es auch Lizenzen für Schuhe, Taschen, Duft und weitere Produkte geben. Auch die Zweitlinie Strenesse Blue werde über Lizenzen in allen Bereichen an den Markt zurückgebracht. Über die Lizenzen sei das Unternehmen aktuell in Verhandlungen mit den jeweiligen Partner:innen

Den ersten Einblick in den Re-Launch der Marke wird es im Januar geben. Dann wird die erste Kollektion präsentiert, die zur geplanten Auslieferung als Auftakt der Herbstsaison im Mai 2024 vorgesehen ist. Strenesse werde sich zukünftig auf kleine, kompakte, fokussierte Kollektionen mit “klarer Aussage” konzentrieren, so die Mitteilung. Zusätzlich sind auch Kollaborationen und Drops vorgesehen.

Die Produktion soll überwiegend in Europa geschehen, wofür man teilweise auch mit ehemaligen Partnerbetrieben arbeitet. Für das operative Geschäft befindet sich die Strenesse GmbH mit Sitz in München aktuell im Aufbau.

Hintergrund zu Strenesse:

Brand House Production GmbH
Eric Teckemeyer
Marcus Sayn-Wittgenstein
Mirko Borsche
Noro Hoferer
Strenesse
Übernahme