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Streit um Streifen: Adidas und Thom Browne vor Gericht

Von Nora Veerman

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Die vier Streifen von Thom Browne und die drei Streifen von Adidas. Bild: Thom Browne und Adidas

Vor über eineinhalb Jahren strengte der Herzogenauracher Sportartikler Adidas eine Klage gegen die US-amerikanische Luxusmarke Thom Browne an. Der Streitpunkt sind die drei parallelen Streifen, die seit den 1940er Jahren als Markenzeichen von Adidas gelten, denn der deutsche Sportatikelriese klagt gegen die Verwendung eines ähnlichen Streifenmusters von Thom Browne. Diese Woche stand für Vertreter:innen von Adidas und Thom Browne ein Gerichtstermin in Manhattan an, berichtete das US-amerikanische Branchenmagazin WWD.

Adidas fordert eine Entschädigung von Thom Browne in Höhe von mehr als 867 Tausend US-Dollar (umgerechnet 816.62 Tausend Euro). Diese Summe hätte die Sportbekleidungsmarke nach eigenen Angaben von Thom Browne für die Lizenzvergabe zur Nutzung der Streifen erhalten müssen. Der Sportartikler fordert auch die sieben Millionen Dollar (6,6 Millionen Euro), die Thom Browne nach Angaben von Adidas mit dem Verkauf von gestreifter Kleidung und Schuhen verdient hat.

Verwirren die Streifen Kund:innen?

Thom Browne verwendet seit der Gründung seiner Marke Streifen, die auf amerikanische College-Sportuniformen anspielen. Als Adidas dies bemerkte, wandte das Unternehmen sich an den damaligen Geschäftsführer von Thom Browne. Daraufhin wurde 2007 beschlossen, dass Browne künftig nicht mehr drei, sondern vier Streifen verwenden würde. Adidas zufolge nehmen die Kund:innen diese jedoch dennoch als drei Streifen wahr, was laut dem Unternehmen zu einer zunehmenden Verwirrung führt, da Thom Browne neben maßgeschneiderter Kleidung inzwischen auch vermehrt Sportbekleidung herstellt.

Nach Angaben des Anwalts von Thom Browne besteht keine allzu große Verwechslungsgefahr. „Drei Streifen sind nicht dasselbe wie vier horizontale Balken“, sagte er. Außerdem betonte er, dass Adidas von 2008 bis 2018 kein Problem mit der Vier-Streifen-Marke von Thom Browne zu haben schien. Dass nun nach so langer Zeit erneut Vorwürfe erhoben werden, ist für die Luxusmarke nicht akzeptabel.

Der Modedesigner Thom Browne vor dem Bundesgerichtshof in Manhattan. Foto: MICHAEL M. SANTIAGOGETTY IMAGES NORTH AMERICAGetty Images via AFP

Thom Browne selbst äußerte sich bis dato vor Gericht nicht zu den Vorwürfen des Sportherstellers aus Herzogenaurach. Sein Auftreten allerdings könnte als Statement gewertet werden. Am Dienstag erschien der Designer in seiner klassischen Thom-Browne-Uniform: kurzes Jackett, darunter eine Strickweste mit Hemd und Krawatte und, wie für ihn üblich, eine Anzugshose, die kurz über seinem Knie endete. Auch ohne weiteren Kontext wäre diese Wahl durchaus gewagt, schließlich ist ein Gerichtssaal nur selten der Ort für modische Experimente. Auffällig sind jedoch vor allem die von Browne gewählten Kniestrümpfe, denn diese zieren die besagten vier Streifen, die aktuell vor Gericht zur Debatte stehen.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.

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