Streik bei Louis Vuitton: Hunderte Beschäftigte legen die Arbeit nieder
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Mehrere hundert Beschäftigte in drei der achtzehn Standorte von Louis Vuitton in Frankreich legten am Donnerstag die Arbeit nieder, nachdem die Gewerkschaften CGT und der CFDT dazu aufgerufen hatten, höhere Löhne zu fordern und gegen eine von der Unternehmensleitung angestrebte Neuregelung der Arbeitszeiten zu protestieren.
„Louis Vuitton hat eine durchschnittliche Erhöhung von 150 Euro pro Monat zusammen mit einer Arbeitszeitverkürzung von 35 auf 33 Stunden pro Woche vorgeschlagen”, sagte der Konzern. Außerdem setzte er sich für die „Balance zwischen Leben und Arbeit" für seine Mitarbeiter:innen ein. Nach Angaben der Unternehmensleitung befinden sich derzeit 5,3 Prozent der Beschäftigten im Streik.
Das Modehaus, dass sich im Besitz von LVMH befindet, versichert, dass es eine „Vergütungspolitik” betreibe und seinen 5.000 französischen Mitarbeitenden „im Durchschnitt 18 Monatsgehälter pro Jahr” zahle.
In Asnières (Hauts-de-Seine), Sarras (Ardèche) und Issoudun (Indre) haben die Arbeitnehmenden während des Übergangs von der Früh- zur Spätschicht die Arbeit niedergelegt, um gegen die ihrer Meinung nach schädlichen Auswirkungen dieses Vorschlags zu protestieren, so Denis Bertonnier von CGT.
„Toller Beruf, miserables Gehalt"
„Der Vorschlag zur Umstellung der Arbeitszeit auf Jahresbasis ist für uns nicht akzeptabel", erklärt Mireille Bordet, Delegierte des CFDT in Asnières. „Die Umstellung von 35 auf 33 Stunden wird auf Kosten unseres Privatlebens gehen, da sie uns dazu zwingen wird abends länger zu bleiben, ohne Überstunden zu generieren.”
„Es gibt keinen Nachtzuschlag bei Tonvui” und „Toller Beruf, miserables Gehalt” war auf den Schildern von rund 100 Arbeiter:innen in Arbeitskleidung zu lesen. Die meisten der Streikenden waren Frauen. „Der Plan des Managements zielt auch darauf ab, die Bezahlung der Überstunden zu verringern”, sagte Thomas Vacheron von der Gewerkschaft CGT in dem Bereich Textil- und Lederwaren.
Angaben der Personalvertretenden zufolge dauern die Verhandlungen bereits seit Herbst an. Die Geschäftsleitung forderte die Gewerkschaften am Dienstag auf, ihren Vorschlag noch diese Woche zu unterzeichnen, was bei der CGT und des CFDT auf starke Ablehnung stieß. Die CFDT, die mit mehr als 50 Prozent repräsentiert ist, hatte angedeutet den Verhandlungen „eine Chance zu geben”.
Die Gewerkschaften kritisieren den Versuch eines „Durchgriffs" und drohten mit einer Streikankündigung „innerhalb einer Woche", sofern ihren Forderungen nicht nachgegeben werden sollte.
Die Gewerkschaften behaupten, dass die Geschäftsleitung die Umstellung dazu nutzen wolle, Referenz-Arbeitszeiten abzuschaffen und nur noch eine Früh- und Spätschicht beizubehalten. „Die Unternehmensleitung vermischt Lohnerhöhungen mit veränderten Arbeitszeiten”, fügt Bordet hinzu. „Sie sagen uns, dass wir bei Durchsetzung der Reform mehr Geld bekommen, aber wenn es nicht durchgesetzt wird bekommen wir gar nichts.”