Stefanel beantragt Gläubigerschutz
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Der Verwaltungsrat des italienische Modekonzern Stefanels hat sich am gestrigen Mittwoch entschlossen, einen Antrag auf Gläubigerschutz zu stellen, um das börsennotierte Unternehmen so vor den Forderungen seiner Gläubiger zu schützen. Die Aktien wurden vorübergehend aus dem Handel genommen und brachen danach um 15 Prozent auf 0,11 Euro ein. Bereits seit Mai ist das venezianische Modehaus auf der Suche nach neuen Kapitalgebern.
Diesem Schritt waren in den letzen Jahren zwei Kapitalerhöhungen und drei Umschuldungen vorausgegangen, was jedoch eine Krise nicht abwenden konnte. Bereits im ersten Halbjahr 2016 hatte das Unternehmen einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen und rutschte tief in die roten Zahlen.
Während der Umsatz um knapp 13 Prozent auf 67,5 Millionen Euro zurückging, verringerte sich auch das Eigenkapital von 2 Millionen Euro auf -11,3 Millionen Euro. Die Nettoschulden belaufen sich derzeit auf 86 Millionen Euro (Stand: Ende September 2016).
Um das Bestehen des Modehauses zu gewährleisten, will Stefanel jetzt zusammen mit einer Beraterfirma einen Strategieplan erstellen, der die Zukunft des Unternehmens bis 2021 sichern und die Weichen stellen soll, um es langfristig zu sanieren. „Dieser Entschluss fügt sich in die Reihe der Initiativen, mit denen das Unternehmen seine Schulden restrukturieren und sein Eigenkapital stärken will“, ließ das Unternehmen verlauten.
Da gerade die Hauptmarke Stefanel auf dem italienischen Heimatmarkt Umsatzen einbüsste, wird die Marke versuchen, dies durch eine Expansion in den Mittleren Osten und Russland auszugleichen. Zudem soll auch das Ladenkonzept überdacht werden. Um die geplanten Maßnahmen jedoch durchführen zu können, brauche man den Gläubigerschutz, so Stefanel.
Das traditionsreiche Modehause wurde 1959 in Italien gegründet und machte sich bald einen Namen für elegante Mode mit Stil. Schon früh spezialisierte es sich auf Strick- und Damenmoden.
Foto: Stefanel Facebook