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Statistik: Ausgaben für Bekleidung gehen kontinuierlich zurück

Von Reinhold Koehler

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Die deutschen Verbraucher geben immer weniger Geld für Bekleidung und Schuhe aus. Laut einer aktuellen Studie des Statistischen Bundesamts (Destatis) entfielen im Jahr 2016 bundesweit nur noch vier Prozent der Konsumausgaben auf den textilen Bereich. In Zahlen bedeutet dies, dass jeder deutsche Privathaushalt zwischen Januar und Dezember 2016 nur noch rund 108 Euro pro Monat in Mode, Wäsche, Schuhe oder Accessoires investiert hat - ein historisch tiefer Wert.

Während die Verbraucher immer mehr für Wohnen, Ernährung, Reisen oder Innenausstattungen investieren, gerät die Mode immer weiter ins Hintertreffen, zumindest was das Ausgabevolumen betrifft. Sicherlich mit befeuert durch den Siegeszug der Textildiscounter und die stets wachsende Zahl an günstigen Online-Anbietern, setzt sich damit eine Negativentwicklung fort, die bereits vor einigen Jahren begonnen hat.

Abstieg auf Raten

Schaut man sich die Zahlen des Statistischen Bundesamtes seit 2010 genauer an, lässt sich erkennen, wie sich die Mode ins Abseits entwickelt hat. Je inflationärer die Produkte seitens der Hersteller vertrieben wurden, je dichter die Kollektionsfrequenzen und je mehr textile Masse auf den Markt geworfen wurde, desto weniger waren die Kunden bereit, dafür zu bezahlen. Massenware ist Wegwerfware, und Wegwerfware will der Verbraucher zu Schleuderpreisen haben. Das Nachsehen haben dabei Handel, Produzenten und die Umwelt.

Fakt ist: Während die deutschen Privathaushalte in den Jahren 2010 bis 2012 immerhin noch verlässlich 4,6 Prozent ihrer Konsumausgaben in Bekleidung und Schuhe investierten, ging der Wert 2014 bereits auf 4,5 zurück, gefolgt um weitere 0,1 Prozent im Jahr 2015. Dass der Wert 2016 plötzlich um ganze 0,4 Prozent zurückging, kann der Branche also durchaus berechtigte Sorgen bereiten.

Eine Trendwende ist nicht in Sicht, im Gegenteil: Experten erwarten, dass die Deutschen 2017 noch weit weniger Geld in textile Einkäufe gesteckt haben. Aktuelle Zahlen aus dem Modehandel zeigen dies bereits. Sollte die Bekleidungsindustrie ihre Wegwerf-Politik zwischen Fast Fashion und Discounter nicht grundlegend überdenken, dürften die Ausgaben der Kunden für Mode auch in Zukunft weiter rückläufig sein. Die jüngste Wiederbelebung des Luxusmodemarktes wird dieser Entwicklung kaum etwas entgegensetzen können, da er angesichts seines geringen Marktanteils gesamtwirtschaftlich kaum ins Gewicht fällt.

Foto: Erich Westendarp / pixelio.de

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