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Start in Textilbranche: Zellulosefaserhersteller Altri übernimmt AeoniQ

Von Alicia Reyes Sarmiento

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Render der Anlage des ‘Projekt Gamma’ von Greenfiber in Palas de Rey. Credits: Altri.

Der portugiesische Zellulosefaserhersteller Altri steigt in die Textilbranche ein. Er übernimmt die Mehrheit an AeoniQ, einem Schweizer Unternehmen des HeiQ-Konzerns.

Die Übernahme beinhaltet eine Kapitalerhöhung. Sie ist ein wichtiger Schritt in Altris Diversifizierungsstrategie. Das Unternehmen will seine Fasern über Papier und traditionelle Forstprodukte hinaus im Textil- und Modesektor etablieren. Ziel ist die Entwicklung biologisch abbaubarer Alternativen zu Polyester und Nylon. Diese sollen im Einklang mit den Klima- und Kreislaufwirtschaftszielen der Europäischen Union stehen. Der Abschluss der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der üblichen Bedingungen. Er wird für das zweite Halbjahr 2025 erwartet.

AeoniQ hat eine Technologie entwickelt, mit der Garne mit ähnlichen Eigenschaften wie Kunstfasern hergestellt werden können. Diese bieten Elastizität, Widerstandsfähigkeit, Weichheit und Texturierung. Gleichzeitig soll die Umweltbelastung deutlich reduziert werden. Die AeoniQ-Filamente sind in marinen, terrestrischen und industriellen Umgebungen biologisch abbaubar.

Die ersten Geschäftsergebnisse sind vielversprechend. Hugo Boss, ebenfalls Co-Investor, hat AeoniQ in Kapselkollektionen integriert. Der portugiesische Textilhersteller Lameirinho hat aus dem Material eine vegane Seide für den Heimtextilbereich kreiert, die auf der Heimtextil 2025 vorgestellt wurde. Laut einer Lebenszyklusanalyse (LCA) erzeugt jedes Kilogramm AeoniQ-Garn bis zu 3,2 Kilogramm weniger CO2 als herkömmliches Polyester.

Dieser Schritt kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt für die Textilindustrie. Denn die regulatorischen und gesellschaftlichen Anforderungen an Nachhaltigkeit befinden sich im Wandel. Europa drängt seit Jahren auf verantwortungsvollere Produktionsmodelle. Die Unsicherheit über die Verabschiedung der Richtlinie über grüne Aussagen der Europäischen Kommission bleibt jedoch bestehen.

Produktionsstätte in Portugal und Validierung im großen Maßstab

Im Rahmen der Vereinbarung wird die weltweit erste industrielle Produktionsstätte von AeoniQ am Altri-Standort Constância (Portugal) unter der Marke Caima errichtet. Die Anlage wird eine Anfangskapazität von 1.750 Tonnen pro Jahr haben. Sie soll Ende 2026 in Betrieb gehen. Außerdem wird Anfang 2026 eine Vorproduktionsanlage für technische Tests und Kooperationen mit Marken installiert.

Diese neuen Infrastrukturen ergänzen die bereits in Österreich aktiven Pilotanlagen. Dort befindet sich die AeoniQ-Technologie in einem fortgeschrittenen Stadium der Validierung. Das Joint Venture wird den Namen AeoniQ beibehalten. Es kombiniert die industrielle Stärke von Altri mit der Innovationskraft von HeiQ.

Das Projekt wird von namhaften Industrieunternehmen unterstützt. Zu den Co-Investoren gehören neben Hugo Boss auch MAS Holdings, der größte Hersteller von Funktionskleidung in Südasien, und The Lycra Company. Letztere hat die exklusiven weltweiten Vertriebsrechte für AeoniQ erworben. Unternehmen wie Riopele, Impetus, Beste, Taiana, Feinjersey und die Aunde Group beteiligen sich aktiv an der technischen und kommerziellen Validierung des neuen Materials.

Altri beschleunigt seine Umstellung auf Textilien

Die Übernahme von AeoniQ verstärkt die bereits bestehende Strategie von Altri. In den letzten Wochen hat der Konzern strategische Investitionen an seinen wichtigsten Produktionsstandorten angekündigt. Ziel ist die Neuausrichtung auf den Textilsektor. In Portugal investiert Altri 75 Millionen Euro in die Umwandlung seines Biotek-Werks in Vila Velha de Ródão. Die Produktion soll auf Textilzellulosefasern wie Lyocell ausgerichtet werden. Die Einbindung landwirtschaftlicher, forstwirtschaftlicher und textiler Abfälle als Sekundärrohstoffe ist geplant.

Parallel dazu hat der Konzern die Details des ‘Projekt Gamma’ in Galicien bestätigt. Diese Anlage ist ausschließlich auf die Textilproduktion ausgerichtet. In einer zweiten Phase soll sie auch Textilrecyclingprozesse umfassen. Die Anlage in Palas de Rey wird mit einer Anfangskapazität von 200.000 Tonnen pro Jahr arbeiten. Sie wird fortschrittliche Technologien zur Herstellung von Lyocell und löslichen Fasern einsetzen. Damit stärkt Altri seine Position in der europäischen Textilwertschöpfungskette.

Dieser Artikel wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.

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