SS25: So läuft die Order bei Marc O’Polo

Spätestens seit dem Start der Düsseldorfer Orderdays am Mittwoch läuft die Orderphase für Frühjahr/Sommer 2025 auf Hochtouren. Höchste Zeit, um einmal nachzuhorchen, was den Handel beschäftigt und was sich die Marken von der kommenden Saison erhoffen. FashionUnited sprach mit Kathrin Fuchs, Division Head of Sales Casual Women und Leon Eckert, Head of Sales Casual Men, bei Marc O’Polo über die Lehren der vergangenen Saison, derzeit beliebte Produkte und die relevantesten Themen für SS25.

Der Handel sieht sich derzeit mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Wie geht Marc O’Polo damit um?

Die Herausforderungen machen auch vor Marc O’Polo nicht halt. Allerdings gelingt es uns dennoch gut, eine bisher sehr erfolgreiche SS24-Saison zu absolvieren und der Start in Fall/Winter 24 war sehr vielversprechend.

Bevor wir direkt in die bevorstehende FS25-Saison starten, können Sie die vergangene noch einmal Revue passieren lassen?

Wir sind sehr gut in die Saison gestartet und konnten speziell in der Womenswear ein Allzeithoch erzielen. Extreme Wetterbedingungen und die Fußball-EM sorgten im Juni für eine gewisse Kaufzurückhaltung. Dagegen ist der Juli wieder gut angelaufen und wir sind mit unseren Abverkäufen für Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter sehr zufrieden.

Spiegelte sich das auch wirtschaftlich wider?

Wir konnten unsere Umsätze, die ohnehin schon auf hohem Niveau lagen, weiter steigern. Durch teilweise weniger oder spätere Reduzierungen im Markt hat sich die Marge deutlich verbessert. Dadurch verzeichnen wir ein sehr hohes Wachstum in den Roherträgen. Die Kollektionsinhalte waren diese Saison allesamt die richtigen, zum richtigen Zeitpunkt.

Was hat sich gut verkauft und mit welchen Lehren starteten Sie in SS25?

Ein hohes Umsatzniveau konnten wir in der Menswear mit unseren Kernkompetenzen Leinen, Polo und T-Shirt erzielen. Positiv entwickeln sich Halbarm-Strick-Themen bei Polo und Hemd. Das wollen wir in der Saison Frühjahr/Sommer 2025 weiter ausbauen.

In der Womenswear wird die Hose zur stabilen Säule. Sie ist ein saisonunabhängiges und weniger vom Wetter abhängiges Produkt. Im Bereich Denim haben wir durch neuere, modernere Shapes deutlich zugelegt. Bei der Bluse konnten wir unsere Anteile wieder erhöhen und haben uns bei Strick und Jersey im mittleren bis oberen Preissegment mit modernen Inhalten bestens positioniert. Ähnlich wie bei Men sind Halbarm-Strick-Inhalte sehr stark im Abverkauf und so verhält es sich auch bei Leinen. Allerdings merken wir hier leichte Verschiebungen zu fließenden Leinenmischqualitäten wie Tencelleinen. Zudem sind Strick neben Bluse und Outdoor, insbesondere Blouson-Themen, der deutliche Gewinner.

Apropos Start – Wie war der Beginn der aktuellen Orderrunde?

Die aktuelle Orderrunde verläuft sehr positiv, sowohl für Men als auch für Women. Aufgrund unserer Entwicklung der vergangenen Saisons freuen wir uns über das große Vertrauen unserer Partner:innen. Die Ankündigung einer neuen Brandkampagne unter anderem für Marc O’Polo Casual Men mit Toni Kroos als Testimonial tut dabei sein Übriges.

Sie erwähnten gerade Toni Kroos als Testimonial, spielen darüber hinaus auch Kollaborationen für Marc O’Polo noch eine Rolle?

Derzeit planen wir keine. Wir konzentrieren uns voll und ganz auf unsere groß angelegte Testimonial-Kampagne, die im Spätsommer starten wird.

Gibt es konkrete Unterschiede, die Ihnen zwischen Marc O’Polo und Marc O’Polo Denim auffallen? Welche Richtung schlagen beide Linien ein?

Marc O’Polo Denim spricht über Stilistik und Preisaufbau jüngere Endkund:innen an. Damit wollen wir neue Endkund:innen zu einem früheren Zeitpunkt für unsere Marke gewinnen. Marc O’Polo Denim findet somit in einem anderen Wettbewerbsumfeld statt, in welchem wir uns zusätzlich erfolgreich positionieren wollen.

Gibt es zudem Themen, die bei dieser Order besonders relevant sind?

Die Themen Lagerumschlagsgeschwindigkeit (LUG) und Bestände sind präsenter denn je. Für uns bedeutet dies mehr Präzision in der Planung und Steuerung der gemeinsamen Flächen zur Steigerung dieser Key Performance Indicator.

Ist Preissensitivität – sowohl bei den Endverbraucher:innen als den Handelspartner:innen – weiterhin spürbar?

Endverbraucher:innen sind nach wie vor sehr preissensibel. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir dank der großartigen Leistung unserer Produktteams die Preise bei unseren Kern-Produkten auf Vorjahresniveau halten konnten.

Gibt es Hoffnungen und Wünsche für den Rest des Jahres und die bevorstehende Saison?

Vor allem erhoffen wir uns ein besseres Fall-/Winter-Geschäft in Strick und Outdoor als im vergangenen Jahr. Wir wollen an unseren Erfolg und unser Wachstum in Spring/Summer 24 und Fall/Winter24 weiter anknüpfen.

Mit einer im Spätsommer startenden großangelegten Brandkampagne beabsichtigen wir, unsere internationale Präsenz der Marke weiter auszubauen, uns noch deutlicher von unseren Mitbewerber:innen zu differenzieren und unser Nachhaltigkeitsengagement noch stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

Dieses Interview wurde schriftlich durchgeführt.