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Sorgenkind Wormland: Ludwig Beck schließt „problematisches Geschäftsjahr"

Von Reinhold Koehler

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Das Münchener Modehaus Ludwig Beck musste sich im Geschäftsjahr 2018 eigenen Angaben zufolge „dem fortwährenden strukturellen Druck stellen, dem der gesamte europäische Modehandel ausgesetzt war“. Auch unberechenbare klimatische Einflüsse hätten wiederholt auf das Saisongeschäft gedrückt, heißt es. Entsprechend folgten Umsatz- und Ergebnislage dem negativen Branchentrend und blieben hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück.

So erwirtschaftete das Unternehmen einen Konzernumsatz in Höhe von 166,1 Millionen Euro, nach 173,2 Millionen im Vorjahr. Erwartet worden waren hingegen 170 bis 180 Millionen. Rückläufig waren die Umsätze sowohl bei der Hauptmarke Ludwig Beck (von 99 auf 95,5 Millionen Euro) als auch bei der Markentochter Wormland (von 74,2 auf 70 Millionen Euro). Immerhin: Der Geschäft über die eigenen Online-Kanäle entwickelte sich erwartungsgemäß gut.

Geradezu dramatisch fiel der Rückgang beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) aus, der im Berichtszeitraum um über ein Drittel von 6,5 auf zwei Millionen Euro einbrach. Während das Segment Ludwig Beck mit 7,6 Millionen Euro zwar um 1,3 Millionen unterhalb der Vorgaben aus 2017 abschloss aber immerhin noch einen positiven Beitrag zum Gesamtergebnis beisteuerte, schnitt das Segment Wormland auch infolge von Impairmentabschreibungen in Höhe von 2,5 Mio. € mit einem Verlust von -5,7 Millionen Euro deutlich ab. Bereits 2017 hatte die Marke ein Minus produziert, allerdings nur in Höhe von -2,4 Millionen Euro.

Verkauf von Wormland noch nicht absehbar

Unterm Strich musste Ludwig Beck im Geschäftsjahr 2018 ein Minus von 800.000 Euro verkraften, blieb aber immerhin mit einem Eigenkapital von 75,8 Millionen Euro finanziell solide aufgestellt.

Auch für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Management einen „weiter anhaltenden Verdrängungswettbewerb im Modehandel“ und will darauf unter anderem mit verstärkten eigenen Aktivitäten im E-Commerce reagieren. Zudem will das Unternehmen seine Service- und Beratungsstärke im Stammhaus am Münchener Marienplatz noch intensiver als Wettbewerbsvorteil nutzen. Eine den Jahreszeiten gerecht werdende Wettersituation könne ebenfalls einen Beitrag leisten, den Konzern 2019 zurück auf die von ihm gewohnte Erfolgsspur zu führen, heißt es.

„Nachdem uns die Thematik Wormland in 2019 nochmals vor große Herausforderungen stellen wird, sind wir davon überzeugt, dass nach diesem Transformationsjahr Ludwig Beck gestärkt in die Zukunft gehen wird“, so der Konzernvorstand Dieter Münch. Schließlich verfüge man über die nötige Erfahrung, um auch mit Rückschlägen umgehen zu können.

Erwartet wird daher für 2019 ein Warenumsatz zwischen 165 und 170 Millionen Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern (EBT) zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Euro. Die Prognose stehe jedoch unter der Annahme, dass Wormland bis Ende 2019 im Konzern verbleibe, so Münch. Erst im Januar hatten Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, einen geordneten Verkaufsprozess zur Veräußerung von Wormland einzuleiten, der noch im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden soll. Sollte jedoch kein angemessener Kaufpreis erzielt werden können, werde man die Sanierung der Marke in eigener Regie fortsetzen, heißt es abschließend.

Foto: Ludwig Beck

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