Soex geht Partnerschaft mit Circular Republic ein

Textilrecycler Soex ist eine Partnerschaft mit der Initiative Circular Republic eingegangen, um die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Unternehmen weiter voranzutreiben und langfristig den Kreislauf entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Textilindustrie zu schließen.

Circular Republic ist Teil von UnternehmerTUM, Europas größtem Zentrum für Innovation und Gründung, das Unternehmen und Start-ups befähigt, kreislauffähige Innovationen zu realisieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Das Ziel ist hoch gesteckt: „Gemeinsam will man so systemverändernde Auswirkungen erzielen, die Wertschöpfungsketten revolutionieren und den Weg für eine nachhaltige und regenerative Zukunft ebnen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Ein lineares System biegen

Das heißt, das „lineare System aus Produzieren, Verbrauchen, Entsorgen“ in einen Kreislauf zu biegen. Dazu folgt der Arbeitskreis „Circular Textile Platform“ dem Prinzip, weniger Ressourcen zu verschwenden, indem sie in Gebrauch gehalten werden.

Die übergeordnete Vision ist eine Welt ohne Müll, die gemeinsam mit einem Netzwerk aus Unternehmen, Initiativen, Akteur:innen und Vertreter:innen der Wissenschaft über die Circular Republic-Plattform verwirklicht werden soll.

Bereits seit den 70er Jahren arbeitet Soex als weltweit tätiger spezialisierter Dienstleister für die Sammlung, Sortierung, Wiederverwendung und das Recycling von gebrauchten Textilien und Schuhen daran, ein Bewusstsein für den Wert von getragener Kleidung zu schaffen. Diese Ressource soll wiederverwendet oder verwertet werden, um gebrauchte Textilien zu 100 Prozent im Produktkreislauf zu halten.

Die Realität sieht (noch) anders aus: „Einen echten geschlossenen Kreislauf gibt es noch nicht“, gibt Soex zu - „die Textilbranche ist immer noch weitgehend linear. Weltweit werden weniger als ein Prozent der Textilabfälle dem Faser-zu-Faser-Recycling zugeführt.“

Jedoch bildet das Sammelaufkommen in Deutschland mit 1,3 Millionen Tonnen Alttextilien eine gute Grundlage für einen funktionierenden Kreislauf: 150 Tonnen Alttextilien treffen pro Tag in den Soex-Sortierwerken ein. Mit Hilfe einer Infrarot-Sortierstation, die mittels künstlicher Intelligenz Material erkennt, wird die Sortierung weiter optimiert. Durch die Partnerschaft mit Circular Republic will das Unternehmen mit Akteur:innen der Branche zusammenkommen, um durch kreislauffähige Entscheidungen vom Design bis zur Materialauswahl die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.

Austausch soll zu zirkulären Ansätzen führen

Durch die neue Partnerschaft erhält Soex Zugang zu einem Start-up-Ökosystem, das Verbindungen zwischen gleichgesinnten Partner:innen knüpft und ein Umfeld des Austausches schafft.

Außerdem kann die Soex-Gruppe durch Lernprogramme zum Thema Kreislaufwirtschaft weiter an ihrer Unternehmensphilosophie feilen und erhält Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen, um ihre Aktivitäten am Stand der Wissenschaft orientieren zu können. Außerdem hilft Circular Republic Soex dabei, sein bereits international verknüpftes Netzwerk mit Partner:innen aus Wissenschaft und Industrie weiter auszubauen und bringt Vertreter:innen der Textilbranche an einen Tisch.

„Ich persönlich kenne den Soex-Geschäftsführer Walter Thomsen bereits seit Längerem und arbeite seit einigen Jahren an Themen der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, unter anderem mit meinen Schuhfirmen Monaco Ducks und Grnd.shoes“, kommentiert Carl Warkentin, Gründer der „Circular Textile Platform“ bei Circular Republic, in der Mitteilung.

Die Soex-Gruppe hatte in der Vergangenheit teils durch den zum Konzern gehörenden Dienstleister I:CO Marken wie Tally Weijl und Jack & Jones bei der Schaffung von Rücknahmeprogrammen geholfen beziehungsweise bei der Wiederverwertung von alter Berufskleidung mit DBL Böge. Soex war bereits Anfang letzten Jahres eine Partnerschaft mit dem schwedischen Recyclingunternehmen Renewcell eingegangen und unterstützt das „Sorting for Circularity“-Programm von Fashion for Good.