Seidensticker unterstützt Menschenrechtsorganisation Hawar.help mit 600 Blusen
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Dass auch in Zeiten, in denen fast alle Bereiche des Lebens von der Corona-Krise betroffen sind, andere wichtige Themen nicht vergessen werden sollten, macht die Seidensticker Group vor und lenkt die Aufmerksamkeit auf den Völkermord an den Jesiden, einer ethnisch-religiösen Minderheit im nördlichen Irak, in Nordsyrien und in der südöstlichen Türkei. Der Bielefelder Hemden- und Blusenspezialist unterstützte jüngst die 2015 gegründete Menschenrechtsorganisation Hawar.help e.V. mit der Spende von 600 Blusen.
„Wir alle kommen in dieser Zeit an unsere Grenzen. Corona bringt beruflich wie privat einiges durcheinander, das Leben von vielen ist geprägt von Sorgen und Ängsten. Es ist herausfordernd. Aber trotzdem – oder gerade deswegen – sollten wir Wesentliches nicht aus den Augen verlieren und uns bewusst machen, dass von Corona unabhängiges Leid fortbesteht. Wir dürfen jetzt nicht diejenigen vergessen, die ebenfalls dringend unsere Hilfe benötigen und schon lange in einer Ausnahmesituation leben“, kommentiert Dr. Silvia Bentzinger, CEO der Seidensticker Group, in einer Pressemitteilung vom Donnerstag.
Die Terrormiliz IS hat im Sommer 2014 im Irak tausende jesidische Frauen und Kinder versklavt oder getötet. Noch immer sind mehr als 2.000 von ihnen in der Hand der Terroristen. Denjenigen, die der Gefangenschaft entkommen sind, hilft der Verein Hawar.help, ein Gesicht, eine Stimme und eine Zukunft zu geben. Bentzinger traf Anfang des Jahres Düzen Tekkal, Vorsitzende und Gründerin von Hawar.help, und entschied sich, 600 Seidensticker Blusen auf den Weg zu jesidischen Frauen zu schicken, die unterdrückt und versklavt wurden.
Kleidung gibt Frauen Wohlgefühl wieder
Auf wenn vielleicht auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, wie Kleidung den Frauen den Weg in ein selbstbestimmtes Leben ebnen soll, so sollte man bedenken, dass diesen Frauen in der Gefangenschaft alles vorgeschrieben wurde, auch wie sie sich zu kleiden hatten. „Es geht um Frauen, die nur wenig mehr als ihr Leben retten konnten und die ihre Würde und ihren Stolz zurückgewinnen möchten. Wenn das Äußere komplett fremdbestimmt wird, dann geht Freiheit, geht Würde verloren – wie in der IS-Gefangenschaft, als den Jesidinnen vorgeschrieben wurde, was sie zu tragen hatten. Die Frauen sollten auch in ihrer Weiblichkeit getroffen und unterdrückt werden“, erklärt Düzen Tekkal.
„Menschliche Würde ist auch mit einem Wohlgefühl verbunden und dieses hat auch etwas mit dem Äußeren zu tun. Nun geht es auch darum, sich Weiblichkeit wieder anzueignen. Dazu gehört auch, sich Tag für Tag so einzukleiden, wie man möchte. Mit den Blusen von Seidensticker wollen wir den überlebenden Frauen eine Freude machen, indem wir ihnen etwas schenken, das sie jeden Morgen beim Blick und Griff in den Kleiderschrank erfreut”, fügt Tekkal hinzu. „Der Islamische Staat hat uns nicht gebrochen. Wir sind keine Opfer. Wir sind Überlebende, die eine Mission haben. Wir sind stark. Wir sind Frauen“, ist eine Botschaft der Frauen, die sie weitergeben möchte.
Die Unternehmensgruppe Seidensticker wurde 1919 in Bielefeld gegründet und befindet sich zu 100 Prozent im Familienbesitz. Sie beschäftigt international rund 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und fertigt rund 10 Millionen Kleidungsstücke im Jahr. Unter dem Hashtag #seidenstickerTogether möchte das Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und einen Beitrag leisten.
Fotos: Seidensticker Shirtbluse; Silvia Bentzinger; Düzen Tekkal / Seidensticker Group