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Secondhand-Marktplätze vor Fusion: Vinted gibt Übernahmeangebot für Rebelle ab

Von Jan Schroder

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Bild: Vinted

Der Secondhand-Marktplatzbetreiber Vinted UAB greift nach dem deutschen Konkurrenten Rebelle. Am Montag legte das in der litauischen Hauptstadt Vilnius ansässige Unternehmen ein entsprechendes Übernahmeangebot vor. Demnach bietet Vinted den derzeitigen Anteilseignern der börsennotierten Dachgesellschaft Rebelle AB 14,10 Schwedische Kronen – umgerechnet also etwa 1,35 Euro – pro Aktie. Das entspricht einem Aufschlag von 8,46 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag, dem letzten Handelstag vor dem Abgabe der Übernahmeofferte.

Angesichts von knapp 22,4 Millionen ausstehenden Rebelle-Aktien beläuft sich das Gesamtvolumen des Angebots damit auf etwa 315 Millionen Schwedische Kronen (30 Millionen Euro). Die Angebotsfrist beginnt demnach am heutigen Dienstag und läuft bis zum 19. August. Eine Mehrheit ist Vinted bereits sicher: Im Vorfeld hatten bereits zahlreiche wichtige Rebelle-Aktionäre, die zusammen 64,7 Prozent der Anteile halten, „unwiderrufliche Zusagen“ gemacht, die Offerte anzunehmen. Dazu zählen etwa die Großinvestoren HCS Beteiligungsgesellschaft mbH, Friheden Invest A/S und die Deutsche Balaton AG, aber auch Max Schönemann, der CEO von Rebelle. Voraussetzung für den Vollzug der Übernahme ist – neben der obligatorischen Zustimmung der zuständigen Wettbewerbshüter – aber, dass Vinted mindestens neunzig Prozent der Anteile erwerben kann.

Vinted-CEO Plantenga will die Qualitäten beider Unternehmen vereinen

Thomas Plantenga, der CEO von Vinted, begründete das Übernahmevorhaben: „Als in derselben Branche tätiges Unternehmen beobachten wir Rebelle seit vielen Jahren und sind beeindruckt von ihrem Angebot und dem, was sie im Luxussegment erreicht haben“, erklärte er in einer Mitteilung. „Durch die Kombination der Expertise von Rebelle in diesem Segment mit der geografischen Reichweite und dem großen Mitgliederstamm von Vinted sehen wir ein großes Potenzial, den Verbraucher:innen ein hochwertigeres Angebot zu machen und letztlich die Akzeptanz von Secondhand zu fördern.“ Gleichzeitig bedankte er sich für die „große Unterstützung“, die das Angebot vom eigens gegründeten Angebotsausschuss und den Hauptaktionären von Rebelle erhalten habe.

Nach einem erfolgreichen Vollzug der Übernahme plant Vinted, beide Unternehmen in einer einheitlichen Organisation zusammenzufassen, die von den „gemeinsamen Fachkenntnissen, Abläufen, Technologien und operativen Kompetenzen profitieren“ soll. Wesentliche Änderungen im Management sowie bei den Standorten und Mitarbeiter:innen von Rebelle seien zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht geplant, heißt es in einer Mitteilung. Entsprechende Entscheidungen würden erst nach dem Vollzug der Übernahme geprüft.

Vinted hat sich seit 2008 zu einem der führenden Secondhand-Marktplätze in Europa entwickelt

Vinted wurde 2008 gegründet und betreibt einen C2C-Secondhand-Marktplatz, der nach Angaben des Unternehmens derzeit in 16 europäischen Ländern und in Nordamerika präsent ist und mehr als 65 Millionen Nutzer:innen zählt. Der Firma war es in den vergangenen Jahren gelungen, in mehreren Finanzierungsrunden dreistellige Millionen-Euro-Beträge einzusammeln, um ihre Wachstumspläne voranzutreiben.

Die Übernahmekandidatin Rebelle wurde 2013 vom jetzigen CEO Schönemann und Cécile Wickmann in Hamburg gegründet. Im vergangenen Jahr vollzog die Rebelle AB, die Dachgesellschaft der Betreiberfirma Styleremains GmbH, ihren Börsengang in Stockholm.

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