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Schweiz: Uhrenexporte gehen im Mai nach Rekordabsätzen im April zurück

Von AFP

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Uhren – Bild zur Visualisierung Credits: Unsplash.

Die Schweizer Uhrenexporte haben im Mai nach den massiven Auslieferungen in die USA im April angesichts der drohenden Zölle nachgelassen. Der "Bumerang-Effekt" fiel jedoch schwächer aus als befürchtet, wie die Fédération de l'industrie horlogère suisse (FH) mitteilte.

Nach einem kräftigen Anstieg von 18,2 Prozent im April gingen die Uhrenexporte der Schweiz im Mai über alle Märkte hinweg um 9,5 Prozent auf 2,1 Milliarden Schweizer Franken zurück. 40 Prozent dieses Rückgangs sind auf den Rückgang der Lieferungen in die USA zurückzuführen, wie die FH am Donnerstag in einer Mitteilung bekanntgab. Dieser „deutliche Rückgang“ sei angesichts der starken Zunahme im Vormonat erwartet worden, hieß es weiter.

Im April hatten die Ausfuhren von Uhren in die Vereinigten Staaten eine außergewöhnliche Zunahme von 149,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet. Schweizer Uhrenhersteller hatten versucht, rasch Lagerbestände auf dem US-Markt aufzubauen, um sich gegen mögliche Zollmaßnahmen abzusichern. Im Mai gingen die Lieferungen dorthin um 25,3 Prozent zurück. Die FH stellte fest, dass „dieser Bumerang-Effekt“ jedoch „moderater als erwartet“ ausfiel.

Die Ankündigungen aus dem Weißen Haus Anfang April zu gegenseitigen Zöllen fielen mitten in die Genfer Uhrenmesse und wirkten wie ein Paukenschlag für die Branche, die ihre Uhren zwingend in der Schweiz produzieren muss, um das begehrte Label „Made in Switzerland“ tragen zu dürfen.

Seit 2021 sind die Vereinigten Staaten der wichtigste Absatzmarkt für Schweizer Uhrenhersteller. Die Nachfrage dort hat jene aus China und Hongkong übertroffen. Mit dem Rückgang im Mai belaufen sich die weltweiten Uhrenexporte seit Jahresbeginn auf insgesamt 10,8 Milliarden Franken – ein Anstieg von 1,1 Prozent im Vergleich zu den ersten fünf Monaten 2024.

„Dieses Ergebnis entspricht jedoch nicht der tatsächlichen Verkaufssituation, die eine weniger günstige Entwicklung verzeichnet hat“, warnt der Verband.

Die Exportzahlen spiegeln nicht die tatsächlichen Verkäufe wider, sondern die Bestellungen des Einzelhandels, der seine Lagerbestände auffüllt.

Auch in anderen Märkten gingen die Uhrenexporte im Mai zurück: um 17,4 Prozent nach China, 10,5 Prozent nach Japan und 12,6 Prozent nach Hongkong. In Europa sanken die Ausfuhren um 14,5 Prozent nach Großbritannien, 18,1 Prozent nach Frankreich und 4 Prozent nach Deutschland.

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