Schwacher Euro kostet türkische Bekleidungsindustrie 1,2 Milliarden
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Die türkische Bekleidungsindustrie, deren Haupthandelspartner die EU ist, musste in der ersten Hälfte des Jahres wegen des schwachen Euros Exportverluste in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar in Kauf nehmen. T-Shirts, Pullover, Sweatshirts, Socken, Anzüge, Blusen, Herren-Hemden und Hosen blieben weiterhin die wichtigsten Exportartikel.
In einer Pressemitteilung des Istanbuler Verbands für Bekleidungsexporteure (IHKIB), die am Montag veröffentlicht wurde, bestätigte Präsident Hikmet Tanrıverdi, dass sich das gesamte Exportvolumens des Sektors um 13,3 Prozent von 9,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 auf 8,2 Milliarden US-Dollar 2015 verringerte.
Tanrıverdi hob die Tatsache hervor, dass die Verluste sich hauptsächlich aus Währungsschwankungen zwischen Euro und US-Dollar ergaben und merkte an, dass der Jahresverlust auf 1,8 Prozent sinken könnte, wenn währungsbereinigte Berechnungen vorgenommen würden.
“Wir haben im letzten Jahr im Zeitraum von Januar bis Juni Kleidung im Wert von 6,4 Milliarden US-Dollar an EU-Länder verkauft, die zu den Top 10 [Exportpartnern der Industrie] gehören. Der gleiche Betrag belief sich in diesem Jahr auf 5,3 Milliarden US-Dollar. Während nur unsere für Rumänien bestimmten Exporte einen Anstieg zeigten, gab es einen Rückgang der Exporte nach Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Italien, Polen, Dänemark und Belgien”, führte Tanrıverdi aus.
Deutschland ist der wichtigste Handelspartner der Türkei für Bekleidung und obwohl in der ersten Jahreshälfte Exporte im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar verzeichnet wurden, entspricht dies einem Verlust von 23,6 Prozent. Für Frankreich, Dänemark und Belgien, betrug der Rückgang des Exportvolumens im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres jeweils 28,2 Prozent, 28,5 Prozent und 25,7 Prozent.
Für Russland, einem anderen wichtigen Handelspartner, sank die Ausfuhr im gleichen Zeitraum von 190,2 Millionen US-Dollar auf 107,8 Millionen US-Dollar. "Die Exporte in einem der wichtigsten Märkte, Russland, sanken in den ersten sechs Monaten [von 2015] aufgrund der Krise in der Ukraine und der Abwertung des Rubels um 43,3 Prozent," sagte Tanrıverdi.
Auf der anderen Seite verzeichneten Litauen und Iran den höchsten Sprung des Exportvolumens, nämlich jeweils um 1005 Prozent beziehungsweise 224,5 Prozent. Damit verzehnfachste sich das Volumen der Exporte nach Litauen von 7,2 Millionen US-Dollar auf 72,4 Millionen US-Dollar, und das der Exporte in den Iran mehl als verdoppelte sich von 25,3 Millionen US-Dollar auf 56,8 Millionen US-Dollar.