Schulze will Gesetz zu Retourenvernichtung noch im Juni vorschlagen
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Um die Vernichtung neuwertiger, zurückgeschickter Waren im Online-Handel zu beschränken will Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) noch im Juni eine Gesetzesänderung vorschlagen. Das kündigte ein Sprecher am Mittwoch in Berlin an. «Es ist nicht so einfach, das Ausmaß solcher Retourenvernichtungen festzustellen», sagte er. «Gleichwohl müssen wir sagen, ja das gibt es.» Beamte des Ministeriums hätten Online-Versandhändler besucht und sich vor Ort ein Bild gemacht. Nun wolle Schulze dem Gesetzgeber ermöglichen, Versandhändlern vorzuschreiben, was sie mit Versandware tun dürften.
Unter anderem die Grünen fordern, es Versandhändlern wie Amazon oder Otto zu verbieten, neuwertige zurückgeschickte Waren zu vernichten. Bereits am Vortag hatte das Ministerium mitgeteilt, dass geprüft werde, Sachspenden von der Umsatzsteuer zu befreien. Retourware müsse entweder weiterverkauft, gespendet oder anders verwendet werden, sagte der Sprecher. Dass sie Abfall werde, müsse «die allerletzte Option sein», sei aber nicht immer auszuschließen.
Wissenschaftler der Universität Bamberg haben ermittelt, dass die Bundesbürger bei Bestellungen im Internet jedes sechste Paket wieder zurückschicken. Im vergangenen Jahr sind das demnach 280 Millionen Pakete und 487 Millionen Artikel gewesen. Bei Kleidung und Schuhen geht sogar fast die Hälfte der Pakete zurück an den Absender. Nach Erkenntnis der Forscher landen rund vier Prozent der Artikel im Müll. (dpa)