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Schuhunternehmen HR Group ist insolvent

Von Weixin Zha

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Schuhe in einem Regal. Bild: Stanislav Kondratiev / Pexels

Die HR Group muss Insolvenz anmelden, nachdem die Suche nach Investor:innen erfolglos verlaufen war.

Das Amtsgericht Osnabrück genehmigte bereits den Insolvenzantrag für neun deutsche Gesellschaften der HR Group, die auf eine 130-jährige Erfahrung im Schuhhandel zurückblickt. Der Sanierungsspezialist Christian Gerloff wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Der Wholesale-Schuhhändler und Logistik-Dienstleister HR Group befand sich bereits seit längerem in der Restrukturierung. Als Teil der Neuausrichtung wurde die Einzelhandelssparte mit dem Schuhhändler Reno bereits im Oktober an die Cm.Sports GmbH und GA Europe verkauft. Danach lief die laut dem Unternehmen zunächst “aussichtsreiche” Suche nach einem Investor:innen für die verbliebenen Sparten Systemgeschäft und Logistik.

„Der Insolvenzantrag wurde jetzt notwendig, nachdem die bereits weit fortgeschrittene und aussichtsreiche Suche nach einem Investor für die verbliebenen Sparten Systemgeschäft und Logistik überraschend zum Erliegen gekommen war”, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Reno löste Insolvenz aus

Der konkrete Auslöser für die erfolglose Investorensuche ist der jüngste Insolvenzantrag des Schuhhändlers Reno, für den die HR Group weiterhin als Dienstleister in den Bereichen IT und Logistik arbeitete. Außerdem belasten die Folgen der Pandemie, hohe Energierpreise, Preissteigerungen sowie Forderungsrückstände. Zudem führe die anhaltende Kaufzurückhaltung der Menschen zu einer geringeren Nachfrage des Schuhhandels, was Umsatz und Liquidität beeinträchtige, so die HR Group.

„Beinahe der gesamte Schuhhandel befindet sich derzeit in der Krise. Gleichwohl handelt es sich bei dem Systemgeschäft und der Logistik um bewährte Geschäftsmodelle, bei denen die HR Group über eine im Markt anerkannte und geschätzte Kompetenz verfügt“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Gerloff.

Große Teile des Schuhhandels stecken infolge der Corona-Pandemie und der durch den Ukraine-Krieg mitausgelösten Inflation in der Krise. Mehr als jedes zehnte Schuhgeschäft schloss nach Angaben des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE) im vergangenen Jahr. Insgesamt verringerte sich die Zahl der Schuhgeschäfte nach Berechnungen des Verbands binnen Jahresfrist um 1500 oder 13 Prozent auf rund 10 000.

Während der vorläufige Insolvenzverwalter und sein Team sich einen Überblick über die Unternehmensgruppe verschaffen, läuft der Geschäftsbetrieb in allen Gesellschaften der HR Group uneingeschränkt weiter. Nicht direkt betroffen von den Insolvenzanträgen sind die Auslandsgesellschaften der Gruppe in Polen, Tschechien, der Slowakei, Rumänien und Ungarn.

„Unsere Priorität ist nun, den laufenden Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und alle Optionen aus zu loten, die eine tragfähige Zukunftslösung für das Unternehmen und seine Beschäftigten ermöglichen. Das ist auch im Interesse einer bestmöglichen Gläubigerbefriedigung”, sagte Gerloff. (FashionUnited/dpa)

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