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Schuh Graf ist insolvent

Von Jan Schroder

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Auch der Fellbacher Einzelhändler Schuh Graf musste Insolvenz anmelden Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die Pleitewelle im deutschen Einzelhandel rollt weiter. Nun hat es auch die in Fellbach bei Stuttgart ansässige Schuh Graf GmbH & Co. KG erwischt, die in Baden-Württemberg 27 Filialen der Konzepte Schuh-Mann und Quick Schuh betreibt.

Das Amtsgericht Stuttgart habe am Dienstag einem entsprechenden Antrag des Unternehmens stattgegeben und ein vorläufiges Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet, erklärte der Schuhhändler am Mittwoch in einer Pressemitteilung.

Zum vorläufigen Sachwalter wurde demnach Tibor Daniel Braun aus der Stuttgarter Kanzlei Illig Braun Kirschnek bestellt. Der Sanierungsexperte Steffen Beck von der Pluta Rechtsanwalts GmbH soll als Generalhandlungsbevollmächtigter zusammen mit der Geschäftsführung die Restrukturierungsbemühungen leiten.

Widrige Rahmenbedingungen sorgten für „wirtschaftliche Schwierigkeiten“

Die Insolvenz ist nach Angaben des Unternehmens auf die anhaltend widrigen Marktbedingungen zurückzuführen. Der Einzelhändler sei „mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert, die den gesamten stationären Schuh- und Modehandel betreffen“, heißt es in einer Mitteilung.

„Wesentliche Gründe sind die schwache Konjunktur, der Trend zum Onlinehandel und die anhaltende hohe Inflation, die zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung der Kunden führt“, erklärte das Unternehmen. Zudem seien „die laufenden Kosten gleichzeitig sehr hoch“.

Das Unternehmen will sich mit einem Sanierungskonzept neu aufstellen

Im Zuge des laufenden Sanierungsprozesses will sich Schuh Graf nun neu aufstellen. „Der Schwerpunkt des Verfahrens liegt auf der Erarbeitung eines umfassenden Sanierungskonzepts, das die Fortführung des Unternehmens langfristig sichert und eine Zukunftsperspektive ermöglicht“, betonte die Firma. „In diesem Rahmen werden alle operativen Stellhebel überprüft und optimiert. Das Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Händlers nachhaltig zu stärken und die Marktposition zu festigen.“ Im Fokus stünden dabei „die Umsatz- und Kostenstruktur des Betriebes sowie die Rentabilität der Filialen“.

Erste Gespräche mit Geschäftspartner:innen und Lieferant:innen seien „sehr konstruktiv“ gewesen, betonte Geschäftsführer Götz Graf. Nach eigenen Angaben will sich das Unternehmen in den bevorstehenden Verhandlungen um „neue Konditionen“ bemühen.

Bis auf Weiteres sollen die Läden des Schuhanbieters geöffnet bleiben. Die Gehälter der insgesamt rund 160 Mitarbeiter:innen seien für die nächsten drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert, erklärte das Unternehmen.

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