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Sanvt – so erfindet ein Start-up das T-Shirt neu

Von Regina Henkel

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Das Münchner Start-up Sanvt hat sich zum Ziel gesetzt, etwas zu perfektionieren, das es schon lange gibt: Das T-Shirt. Doch T-Shirts sind nur der Anfang. Mit nachhaltigen Produktionsmethoden und mehr Personalisierung will Sanvt bei vielen Basics neue Maßstäbe setzen.

Die Idee für das im Sommer 2018 gegründete Label Sanvt klingt erst einmal bescheiden. Es geht darum, das perfekte T-Shirt anzubieten. Doch dieser Eindruck täuscht. Denn neben den perfekten T-Shirts geht es darum, Basics so zu perfektionieren, dass sie besser passen, aus hochwertigen, langlebigen Materialien bestehen, sie nachhaltig produziert sind und zudem noch zu einem fairen Preis angeboten werden können. „Eine Aufgabe, die 18 Monate Entwicklungszeit erforderte“, sagt Geschäftsführer Benjamin Heyd. Er kennt die Modebranche seit vielen Jahren und bereitete den Start von Sanvt lange vor. Nach Stationen bei u.a. Puma und Pentland hat er mit Sanvt ein Konzept entwickelt, das viele neue Strömungen der Bekleidungsindustrie zusammenbringt.

Digitaler Größenrechner und 18 Größenvariationen

Die Überarbeitung des Größensystems war für Sanvt ein zentrales Anliegen. „Anstelle der aus dem 19. Jahrhundert stammenden fünf Standardgrößen XS bis XL, können bei Sanvt Breite und Länge individuell festgelegt werden“, erklärt Heyd. In der ersten Auflage ist das T-Shirt daher in insgesamt 18 Größenvariationen erhältlich. Besuchern des Online-Shops steht außerdem ein automatisierter Größenrechner zur Verfügung. Basierend auf Gewicht, Körper- und Schuhgröße können Kunden, dank des von Sanvt speziell entwickelten Algorithmus, ihre ideale Passform innerhalb weniger Sekunden bestimmen.

Qualität durch langstapelige Baumwolle

Das „perfekte T-Shirt“ besteht bei Sanvt nicht aus irgendeiner Baumwolle, sondern zu 100 Prozent aus „extra-langstapel“ (ELS) Baumwolle. Mit einer Länge von 37 Millimetern sind ELS Fasern doppelt so lang wie die Fasern industrieller Hochlandbaumwolle. Die längeren Fasern produzieren ein deutlich glatteres Garn und sind besonders strapazierfähig. Das kräftigere Garn wird per Rundstrickverfahren zu einem mittelschweren Single-Jersey gestrickt und ist atmungsaktiver sowie form- und farbstabiler als vergleichbare Stoffe.

Mehr Nachhaltigkeit dank Produktion in Europa

Stoffe und T-Shirts werden im Norden Portugals produziert. Die kurzen Wege zwischen den Fabriken und zum Lager nach Deutschland helfen, Kohlendioxid Emissionen zu reduzieren. Zudem arbeitet Sanvt aktiv an ressourcenschonenden Produktionsmethoden, beispielsweise durch geschlossene Wasserkreisläufe in der Färberei und plastikfreie Verpackungen, sowie an der Verbesserung der Klimabilanz durch moderne Maschinenparks und der Unterstützung von Klimaschutzprojekten.

Direct-to-Consumer: vertikales Vertriebsmodell hält Kosten klein

Verkauft wird ausschließlich über den eigenen Onlineshop, der im Frühjahr 2019 online ging. Trotz der hohen Qualitätsanforderungen kann Sanvt erstaunlich erschwingliche Preise anbieten. Möglich wird das, weil die Handelsmarge wegfällt. „Im Prinzip verkaufen wir unsere Produkte zum Wholesale-Preis an Endkunden, der typische 2.8 bis 3.5 Einzelhandelsaufschlag bleibt also komplett aus“, erklärt Heyn weiter. „Zusätzlich managen wir die gesamte Produktionskette und arbeiten direkt mit unseren Fabriken; Margen von Lieferanten und Agenturen werden gespart und ebenfalls direkt an den Kunden weitergeben.“ Das heißt: Ein grau meliertes T-Shirt kostet aufgrund der Herstellungs- und Materialqualität ca. 13,50 Euro und wird bei Sanvt für 29,41 Euro verkauft. Hinzu kommt nur noch die Mehrwertsteuer.

Vorerst will sich Heyn allein auf den Direktvertrieb konzentrieren. Ein Concession Modell ist langfristig in Planung. „Ein Wholesale-Modell ist aber keine Option“, so Heyn. Im nächsten Jahr plant er eine Pop-up Tour durch einige ausgewählte Großstädte in Deutschland und Europa um die Marke bekannter zu machen. Zudem soll auch das Sortiment langsam anwachsen. Neben den T-Shirts gibt es bereits Sweatshirts und Hoodies. Auch Poloshirts und Chinos sollen hinzukommen.

Foto: Sanvt

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