Sanierungspläne für insolventen Einzelhändler Der Stoff: Drei Filialen müssen schließen
Im Juli hatten die beiden zur Handelsgruppe Der Stoff gehörenden Gesellschaften Hemkon Stoff GmbH und Der Stoff Stoffhandels GmbH Insolvenz angemeldet. Die Verfahren in Eigenverwaltung wurden am 1. Oktober eröffnet. Am Dienstag informierte das Unternehmen nun über die aktuellen Pläne.
Stores in Wiesbaden, Bremen und Naumburg stehen vor dem Aus
Vorgesehen sei die Sanierung über einen Insolvenzplan, heißt es in einer Mitteilung. Die Gesellschafterstruktur bleibe „bei beiden Unternehmen bestehen“. Gleichzeitig verkündete der Einzelhändler erste Sanierungsmaßnahmen. Die Filialen in Wiesbaden und Bremen-Vegesack werden demnach Ende November geschlossen, das Aus für die Filiale in Naumburg folgt einen Monat später. Alle drei Stores hätten zuletzt Verluste erwirtschaftet, erläuterte der Einzelhändler.
Im Zuge der Schließungen müsse elf Mitarbeiter:innen „leider die Kündigung ausgesprochen werden“, erklärte das Unternehmen. Der Restrukturierungsexperte Eric Coordes, der im Rahmen des Verfahrens als Berater fungiert, hofft, dass sich die Stellenstreichungen in Grenzen halten werden. „Wir gehen derzeit weiter davon aus, dass Kündigungen von Beschäftigten die Ausnahme für beide Unternehmen auf dem Weg in die schwarzen Zahlen bleiben“, erklärte er in einem Statement. Insgesamt betreiben die in Nordhorn ansässigen Firmen nach eigenen Angaben derzeit 37 Stores und beschäftigten 300 Mitarbeiter:innen. Zwei Filialen in Hamburg und Dinslaken waren bereits kürzlich geschlossen worden.
Derzeit werden die Sanierungspläne abgestimmt
Die nächsten Schritte des Verfahrens sind bereits geplant. „Die Sanierungspläne, in denen die weitere Sanierung der Unternehmen klar definiert ist, werden in den kommenden Wochen zwischen Restrukturierer Coordes und Geschäftsführung abgestimmt, finalisiert und dann dem Gericht und den Gläubigern vorgelegt“, heißt es in einer Mitteilung. „Nehmen Gericht und Gläubiger die jeweiligen Pläne an, sind die Unternehmen saniert und können wieder frei am Markt agieren“.
Angesichts der derzeitigen Fortschritte bei den laufenden Bemühungen rechne Coordes damit, dass „das Gericht Anfang kommenden Jahres die eingeleiteten Sanierungsverfahren aufheben kann“, teilte das Unternehmen mit.
ODER ANMELDEN MIT