Rocket-Internet-Beteiligung Global Fashion Group wird zum Profiteur der Corona-Krise
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Der Online-Modehändler Global Fashion Group (GFG) hat es mitten in der Corona-Krise auch dank einer starken Nachfrage in Lateinamerika operativ zurück in die schwarzen Zahlen geschafft. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde im zweiten Quartal positiv sein und die Markterwartungen übertreffen, teilte die auf Schwellenländer ausgerichtete Beteiligung des Berliner Startup-Investors Rocket Internet am Donnerstagabend in Luxemburg mit. An der Börse löste die Ankündigung einen Kurssprung aus, die Papiere stiegen um rund ein Fünftel. Für die Aktien von Rocket Internet ging es um 0,35 Prozent nach oben.
Das Geschäft des Online-Modehändlers hatte zunächst unter der Corona-Krise gelitten, nach einem Einbruch zwischen Mitte März und Anfang April konnte sich der Auftragseingang laut Angaben des Unternehmens jedoch rasch erholen. Seit Anfang Mai habe die Zahl der Käufe sogar im Jahresvergleich um 30 Prozent zugelegt. Die erwarteten guten Wachstumszahlen führte das Unternehmen unter anderem auf mehr als zwei Millionen neue Kunden zurück. Vor allem in Lateinamerika hätten die Kunden zugegriffen.
Bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres hatte der Modehändler die Gewinnschwelle beim bereinigten Ebitda überschritten, war jedoch im ersten Quartal 2020 trotz Verbesserung zum Vorjahr wieder ins Minus gerutscht. Mit einer erwarteten bereinigten operativen Marge im niedrigen einstelligen Bereich und einem erstmalig positiven Barmittelzufluss geht GFG jedoch für das zweite Jahresviertel von einer deutlichen Verbesserung im Vergleich zu den vorangegangen sechs Monaten aus.
Marktexperten lobten vor allem den erwarteten erstmals positiven Barmittelzufluss. Dies sei eine wichtige Kennziffer für Internetunternehmen und er sei von der Entwicklung überrascht, sagte ein Händler. Er führte die Trendwende vor allem auf die gestiegenen Onlinebestellungen in Folge der Corona-Pandemie zurück.
Die detaillierten Quartalszahlen will GFG am 20. August vorlegen. Die Jahresprognose hatte das 2011 gegründete Unternehmen, an dem unter anderem der MDax-Konzern Rocket Internet mit 17,06 Prozent beteiligt ist, Ende März zurückgezogen und hat bisher auch keinen neuen Ausblick vorgelegt.(dpa)