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René Lezard rutscht tief ins Minus

Von Reinhold Koehler

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Das in Schwarzach am Main ansässige Modeunternehmen René Lezard musste im abgelaufenen Geschäftsjahr herbe Umsatzverluste hinnehmen. Die Firmenleitung rechnet eigenen Angaben zufolge mit einem Umsatzvolumen von 47,2 Millionen Euro, das sind 5,4 Millionen bzw. 10,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Vor allem im ersten Halbjahr lief es mit einem Minus von 13,4 Prozent schlecht für den Luxusmodeproduzenten, der seine Umsatzverluste im zweiten Halbjahr immerhin auf minus 7,2 Prozent reduzieren konnte.

Gründe für die negative Umsatzentwicklung im Berichtsjahr gab es Unternehmensangaben zufolge viele. So sei die halbjährliche Schließung und anschließende Neueröffnung des Stores in München für die Verluste ebenso verantwortlich wie einige Flächenreduzierungen in den Factory Stores, welche bewusst verkleinert worden seien, um die Quadratmeterprofitabilität zu verbessern. Zudem hätten der extrem milde Winter sowie die Krise in der Ukraine einen erheblichen negativen Einfluss auf die Konsumhaltung gehabt. „Dies traf das Wholesale-Segment sowie den eigenen Retail und den FOC-Kanal gleichermaßen“, so das Management. Weitere negative Einflüsse: Das lukrative aber kleine Corporate Fashion Segment wurde nach vergleichsweise vielen Aufträgen durch internationale Firmenkunden im Vorjahr weit weniger nachgefragt. Die einzig erfreuliche Entwicklung fand für René Lezard im Onlinebereich statt, in dem die Umsätze gegenüber Vorjahr gesteigert werden konnten.

Besonders tragisch: Durch den Umsatzrückgang wird auch das Ergebnis deutlich negativer ausfallen als angenommen. So geht die Geschäftsführung von einem Konzernverlust um rund 3,5 Millionen Euro aus. „Es war uns klar und auch offen kommuniziert, dass dieses Jahr kein leichtes werden würde. Wir sind jedoch von der Entwicklung natürlich enttäuscht", so Firmenchef Heinz Hackl.

Kollektion soll verkleinert werden

Damit das laufende Geschäftsjahr nicht erneut zu einem finanziellen Desaster wird, hat die Unternehmensführung eigenen Angaben zufolge bereits „konkrete Maßnahmen zur Steigerung von Umsatz und Rentabilität mit hoher Umsetzungspriorität definiert“. Diese umfassen im Wesentlichen die Stärkung und Steuerung des Vertriebs zur nachhaltigen Umsatzsteigerung, die Verkleinerung der Kollektion sowie die Schärfung der Kollektionsaussage, die Steigerung der Rohertragsmarge sowie die fortgeführte Optimierung der Kostenpositionen. „Die zentralen Ansatzpunkte liegen auf den notwendigen Veränderungen im Vertriebs- und Designbereich", versichert Heinz Hackl. „Wir gehen mit unserem neuen Management die wesentlichen Punkte an, die uns helfen werden, unsere Wettbewerbsfähigkeit und Finanzierung auch für die kommenden Jahre sicherzustellen."

Immerhin: Die finanzierenden Bankhäuser gehen diesen Weg mit und halten ihre Finanzierungszusage bis März 2017 weiterhin aufrecht. Damit ist wohl gewährleistet, dass die verschiedenen Maßnahmen im Rahmen der Unternehmensstrategie in einem ruhigen und gesicherten Umfeld kontinuierlich umgesetzt werden können. Deshalb geht das Management aktuell auch davon aus, dass die nächste Zinszahlung für November 2015 gesichert ist.

Für das laufende neue Geschäftsjahr 2015/2016 werden wieder steigende Umsätze und eine erhebliche Ergebnisverbesserung erwartet. Die positive Planung basiere dabei auf verschiedenen Faktoren, heißt es aus der Firmenzentrale. So sei der wichtige Standort München nach Bezug der neuen Fläche in den „Fünf Höfen" im letzten Jahr wieder über ein gesamtes Geschäftsjahr umsatzwirksam. Hinzu kämen ebenfalls ganzjährige Beiträge aus den in 2014 eröffneten Standorten wie Wolfsburg und Regensburg. Für den Onlinestore wird darüber hinaus eine Fortschreibung des Wachstums aus dem letzten Geschäftsjahr erwartet.

Foto: René Lezard

renelezard