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Quartalsumsatz schrumpft wie erwartet: Adidas bestätigt Jahresprognosen

Von Jan Schroder

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Der Flagship-Store von Adidas in Shanghai Bild: Adidas AG

Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas AG hat am Mittwoch einen Umsatz- und Gewinnrückgang im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2023 gemeldet.

Überraschend kamen die aktuellen Zahlen nicht. Sie entsprachen den vorläufigen Resultaten, die das Unternehmen bereits Mitte Oktober vorgelegt hatte. Weil die Einbußen geringer als befürchtet ausgefallen waren, hatte Adidas seinerzeit seine Prognosen für das Gesamtjahr angehoben.

Der Sportartikelhersteller kommt beim Abbau der Lagerbestände voran

Den nun vorgelegten vollständigen Zahlen zufolge erreichte der Konzernumsatz im Zeitraum von Juli bis September eine Höhe von knapp 6,0 Milliarden Euro. Damit verfehlte er das Niveau des Vorjahresquartals um 6,4 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse aber um ein Prozent.

„Die Umsatzentwicklung spiegelt die konservative Sell-in-Strategie von Adidas zur Reduzierung der hohen Vorratsbestände, den verbesserten Durchverkauf sowie den Fokus auf Verkäufe zum vollen Preis in den eigenen Vertriebskanälen wider“, erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung. Mit dem Abverkauf von Produkten der im vergangenen Jahr eingestellten Linie Yeezy erzielte der Sportartikler im zurückliegenden Quartal nach eigenen Angaben Erlöse in Höhe von 350 Millionen Euro.

Negative Währungseffekte und das schwache Nordamerika-Geschäft belasten die Umsatzentwicklung

Umsatzeinbußen musste der Konzern in allen Marktregionen hinnehmen, was aber zumeist auf negative Währungseffekten zurückzuführen war. So sanken die Erlöse in der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent auf 2,40 Milliarden Euro. Währungsbereinigt stiegen sie allerdings um 1,9 Prozent.

In China sank der Umsatz um 7,1 Prozent (währungsbereinigt +5,7 Prozent) auf 870 Millionen Euro, in den übrigen asiatisch-pazifischen Märkten um 2,1 Prozent (währungsbereinigt +6,8 Prozent) auf 567 Millionen Euro und in Lateinamerika um 1,8 Prozent (währungsbereinigt +12,8 Prozent) auf 621 Millionen Euro.

Schlechter sah es in Nordamerika aus, wo Adidas aufgrund zweistelliger Einbußen im Großhandelsgeschäft einen Umsatzrückgang um 15,2 Prozent (währungsbereinigt -8,8 Prozent) auf 1,48 Milliarden Euro hinnehmen musste.

Blick in den Pariser Flagship-Store von Adidas Bild: Adidas AG

Der Nettogewinn schrumpft um gut ein Viertel

Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit der Einstellung von Yeezy belasteten das Ergebnis. So schrumpfte der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 27,5 Prozent auf 409 Millionen Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn belief sich auf 259 Millionen Euro und lag damit um 25,4 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Der Nettogewinn aus fortgeführten Geschäften fiel mit 270 Millionen Euro aber mehr als viermal so hoch aus wie im Vorjahresquartal, in dem er lediglich bei 66 Millionen Euro gelegen hatte.

In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erwirtschaftete Adidas damit einen Konzernumsatz in Höhe von 16,6 Milliarden Euro, was einem Rückgang um 4,0 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresniveau entsprach. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn sank um 72,9 Prozent auf 304 Millionen Euro.

CEO Gulden: „Mein Eindruck ist, dass wir jeden Tag besser werden“

Der Vorstand bestätigte noch einmal seine im Oktober angehobenen Jahresprognosen. Erwartet wird demnach ein währungsbereinigter Umsatzrückgang „im niedrigen einstelligen Prozentbereich“ und ein operativer Verlust in Höhe von etwa 100 Millionen Euro. Bereinigt um Sondereffekte soll ein positives Betriebsergebnis in Höhe von etwa 100 Millionen Euro erreicht werden.

CEO Bjørn Gulden sieht das Unternehmen trotz der aktuell unbefriedigenden Resultate insgesamt auf einem guten Weg: „Wir wissen natürlich, dass unsere aktuelle Leistung nicht gut genug ist“, erklärte er in einem Statement. „Aber wir haben von Anfang an gesagt, dass wir Zeit brauchen, um diese fantastische Marke und dieses Unternehmen wieder dorthin zu bringen, wo sie hingehören: an die Spitze, als die weltweit beste Sportartikelmarke. Mein Eindruck ist, dass wir jeden Tag besser werden.“

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