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PwC-Studie: Frauen belegen nur ein Fünftel aller Top-Jobs im Handel

Von Simone Preuss

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Eine Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zu Führungspositionen im Handel und der Konsumgüter-Branche zeigt: Frauen sind im Management weiterhin deutlich unterrepräsentiert; nur jeder fünfte Top-Job im Handel ist weiblich besetzt. Dabei stellte sich heraus, dass die Anzahl der Frauen an der Spitze mit steigender Unternehmensgröße abnimmt. In Politik, Behörden und der Wissenschaft sind immerhin knapp 30 Prozent der Führungskräfte weiblich, im Topmanagement liegt der Frauenanteil jedoch nur bei 14 Prozent, zeigte die am Donnerstag veröffentlichte Studie.

„Die Größe einer Organisation hat entscheidenden Einfluss darauf, wie viele Frauen es in Führungspositionen schaffen. Je größer das Unternehmen, desto kleiner ist der Anteil der weiblichen Führungskräfte“, kommentiert Dr. Stephanie Rumpff, Head of Industry Business Development bei PwC Deutschland. Während bei Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern nahezu jede vierte Führungsposition weiblich besetzt (23 Prozent) ist, sinkt die Frauenquote in der Führungsriege in Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten auf nur 16 Prozent.

Aufstieg von Frauen hängt von Fachfunktion ab

In Fachfunktionen wie Personal, Marketing und Finanzen steigen Frauen etwas häufiger auf: Hier liegt die Quote weiblicher Führungskräfte im Durchschnitt bei 26 Prozent. Im Finanz- und Personalbereich machen Managerinnen sogar rund 46 beziehungsweise 40 Prozent der Führungskräfte aus. In Unternehmen, die mehr als 50 Millionen Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaften, sind Chefinnen vor allem in den Bereichen Personal (42 Prozent) sowie Werbung, Presse und Marketing (34 Prozent) in leitenden Positionen vertreten, fand die Studie.

„Wie viele Frauen erfolgreich in die Führungsetage aufsteigen, hängt stark vom fachlichen Thema ab. In Finanzen, Personal oder Marketing steigen Frauen häufig auf, während Vertrieb, Logistik, Datenverarbeitung und technische Leitung nach wie vor männlich dominierte Funktionen sind“, fasst Rumpff zusammen.

In der Politik und in Behörden sind Frauen vergleichsweise stärker in leitenden Positionen vertreten als in der Wirtschaft: Knapp 30 Prozent der Führungspositionen sind hier weiblich besetzt. „Im Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit liegt der Anteil der Chefinnen sogar bei 43 Prozent“, so die Studie.

Wissenschaftliche Einrichtungen bieten bessere Chancen als Genossenschaften, Branchenverbände

Auch in wissenschaftlichen Einrichtungen und Forschungsinstitutionen rund um Handel und Konsumgüter sind Frauen relativ stark vertreten: Sie nehmen 30 Prozent der leitenden Positionen ein. Aber auch hier spielt der Fachbereich eine große Rolle: In der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind drei von vier Führungspositionen von Frauen besetzt. Auf der obersten Führungsebene – in Geschäftsführung, Vorstand oder Präsidium – sinkt der Anteil jedoch auf 19 Prozent, so die Studie.

Während die Rechtsform eines Unternehmens an sich relativ geringe Auswirkungen darauf hat, ob Frauen in leitender Position vertreten sind und in der Regel mindestens jede fünfte Leitungsposition von einer Frau besetzt, sieht es bei Genossenschaften anders aus: Sie haben mit 12 Prozent eine „auffällig niedrige Frauenquote in Top-Jobs“, so die Untersuchung. Auch bei den Branchenverbänden in Handel und Konsumgüterindustrie werden lediglich 14 Prozent der oberen und mittleren Leitungsfunktionen von Frauen eingenommen.

Was kann die Branche tun?

Einen Lösungsansatz sieht die Studie in der gemeinsamen Verbindung und im Ideenaustausch: „Um den Anteil der weiblichen Führungskräfte in der Branche zu erhöhen, müssen Frauen noch stärker auf das setzen, was ihre männlichen Kollegen vermeintlich besser können: Netzwerken“, kommentiert Dr. Christian Wulff, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter Deutschland.

„Mit unserer Initiative women&retail unterstützen wir die Entscheiderinnen von heute und morgen deshalb insbesondere beim Netzwerkaufbau“, bestätigt Rumpff, die das Netzwerk fachbereichsübergreifend mit den Branchenexpertinnen von PwC und deren globaler Strategieberatung Strategy& aufbaut. „Es soll Frauen nicht nur dabei helfen, ihre Geschäftsbeziehungen auszubauen, sondern sich auf fachlich hohem Niveau zu aktuellen Trends in der Branche auszutauschen“, so PwC.

Für die Untersuchung analysierte PwC im August 2019 rund 92.000 deutsche Unternehmen sowie 200 Behörden, 480 Verbände und knapp 50 wissenschaftliche Institute aus dem Handel und der Konsumgüterbranche.

Foto: Pexels; Grafiken: Pwc-Studie: Frauen im Handel und in Konsumgüterunternehmen

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