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Primark setzt sich neue Nachhaltigkeitsziele

Von Simone Preuss

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Foto: Primark

Der irische Textildiscounter Primark hat am Mittwoch eine weitreichende Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt, die darauf abzielt, Textilabfälle zu reduzieren, den CO2-Ausstoß in der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens zu halbieren und das Leben der Menschen zu verbessern, die Primark-Produkte herstellen.

Nachhaltigere Materialien

Die Nachhaltigkeitsstrategie ist eine Selbstverpflichtung des Unternehmens, in dessen Rahmen es sicherstellen wird, dass bis zum Jahr 2030 alle Kleidungsstücke aus recycelten oder nachhaltigeren Materialien hergestellt werden; derzeit liegt dieser Anteil bei 25 Prozent. In einem ersten Schritt sollen innerhalb eines Jahres alle T-Shirts für Männer, Frauen und Kinder im unteren Preissegment aus nachhaltig angebauter Baumwolle hergestellt werden.

„Dies ist ein neues und aufregendes Kapitel in Primarks Geschichte. Unser Ziel ist es, den Kundinnen und Kunden die erschwinglichen Preise zu bieten, für die sie uns kennen und lieben - aber mit Produkten, deren Herstellung nicht auf Kosten unseres Planeten und seiner Bewohner geht. … Wir arbeiten schon seit mehr als zehn Jahren daran, ein nachhaltigeres und ethischeres Unternehmen zu werden. Jedes vierte Kleidungsstück, das wir verkaufen, stammt bereits aus unserem Primark Cares-Sortiment, das aus recycelten oder nachhaltigeren Materialien hergestellt wird“, kommentiert Primark-CEO Paul Marchant die Einführung der globalen Strategie in einer Pressemitteilung.

Designprozess auf Recycling auslegen

Zudem wird Primark seinen Designprozess verändern, um sicherzustellen, dass Kleidungsstücke am Ende ihres Lebenszykluses recycelt werden können und so zur Reduzierung von Textilabfällen beitragen. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit der britischen Hilfsorganisation WRAP, um neue Industrieleitlinien für die Haltbarkeit von Produkten zu definieren. Die Organisation setzt sich für den Wandel der Modeindustrie hin zur Kreislaufwirtschaft ein.

„Unsere neuen Selbstverpflichtungen bedeuten jedoch eine erhebliche Beschleunigung des Tempos und des Umfangs der Veränderungen in unserem Unternehmen und verlangen von uns, dass wir unser Geschäft überdenken. Dies beginnt beim Design und der Herstellung unserer Kleidung und endet beim Verkauf in unseren Geschäften“, fügt Marchant hinzu.

Weniger CO2 und Einwegplastik

Das Unternehmen wird auch mit seinen Zulieferbetrieben zusammenarbeiten, um die Kohlenstoffemissionen in der Wertschöpfungskette um die Hälfte zu reduzieren und so den Wandel auf Branchenebene voranzutreiben. Außerdem will Primark Einwegplastik abschaffen - aufbauend auf 500 Millionen bereits entfernten Artikeln.

Existenzsichernde Löhne

Schließlich hat der Textildiscounter vor, sich für existenzsichernde Löhne für die Arbeiter und Arbeiterinnen in seiner Lieferkette einzusetzen. Dazu wird das Unternehmen auf seinen etablierten Initiativen für ethischen Handel aufbauen und die Partnerschaft mit der Lohn-Initiative ACT ausweiten. Besonders soll in Programme investieret werden, die Frauen mehr Chancen bieten.

„Gerade in Deutschland und Österreich haben das Bewusstsein für und die Nachfrage nach nachhaltigproduzierter Mode stark zugenommen. Wir sind der Meinung, dass Nachhaltigkeit nicht mit einem Aufpreis einhergehen sollte, den sich nur wenige Menschen leisten können. Eben weil wir Primark sind, sind wir überzeugt, dass wir nachhaltigere Mode für alle erschwinglich machen können“, erklärt Christiane Wiggers-Voellm, Geschäftsführerin von Primark Deutschland und Österreich.

Außer mit WRAP und ACT arbeitet Primark auch mit der Ellen MacArthur Foundation und CottonConnect zusammen. Primark wurde von der Pandemie hart getroffen, da das Unternehmen im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten keine E-Commerce-Site hat, die die Verluste von Geschäftsschließungen ausgleichen könnte. Das Unternehmen hat jedoch eine Stammkundschaft, die an den Einkauf in physischen Geschäften gewöhnt ist und konnte deshalb in den Märkten, die wieder geöffnet haben, starke Umsätze verzeichnen. Es rechnet damit, in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 einen Umsatz von fast 4 Milliarden Euro zu erzielen.

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