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Primark erweitert Programm für nachhaltige Baumwolle um das Fünffache

Von Simone Preuss

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Der irische Textildiscounter Primark hat nach einer Ausweitung auf Pakistan im letzten Jahr heute eine zweite erhebliche Ausweitung seines Programms für nachhaltige Baumwolle angekündigt: Bis Ende 2022 sollen in den drei wichtigsten Beschaffungsländern des Unternehmens - Indien, Pakistan und jetzt auch China - mehr als 160.000 selbständige Baumwollbauern in nachhaltigen Anbaumethoden geschult werden, was ihre Zahl mehr als verfünffacht. Damit reagiert das Unternehmen auf die wachsende Nachfrage seiner Kunden nach nachhaltigen Baumwollprodukten. Langfristiges Ziel ist es, in der gesamten Produktpalette 100 Prozent nachhaltig erzeugte Baumwolle zu verwenden.

„Die Ausweitung des Programms ist ein wesentlicher Teil des kontinuierlichen Engagements [von Primark], seine Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und seinen Kunden nachhaltige Baumwolle zu erschwinglichen Preisen anzubieten”, so der Discounter in einer Pressemitteilung.

Primark kann auf Baumwolle nicht verzichten, ist sie doch die Hauptnaturfaser einer Vielzahl von Produkten – von Pyjamas über T-Shirts und Jeans bis hin zu Stramplern, Bettwäsche und Handtüchern. Seit 2013 arbeitet das Unternehmen deshalb mit den Landwirtschaftsexperten von CottonConnect und lokalen Partnern zusammen, um Landwirte in Indien darin zu schulen, beim Baumwollanbau weniger Wasser und Chemikalien zu verbrauchen. In Pakistan wurde das Programm im letzten Jahr gestartet und jetzt auch auf China ausgeweitet, ebenfalls zusammen mit CottonConnect und dem Kooperationspartner Helping Cotton Farmers' Cooperative, um über 80.000 zusätzliche selbständige Baumwollbauern in das Programm aufzunehmen.

Zudem werden weitere Baumwollbauern und -bäuerinnen in bestehende Programme in Indien und Pakistan aufgenommen, so dass bis 2022 mehr als 160.000 Landwirte über das Wissen und die nötigen Mittel zum natürlicheren Anbau von Baumwolle verfügen. Dabei wird jeder in den für sein Land am besten geeigneten Anbautechniken geschult, die von der Saatgutauswahl, der Aussaat, dem Boden-, Wasser-, Pestizid- und Schädlingsmanagement bis hin zur Ernte, Faserqualität, Sortierung und Lagerung der geernteten Baumwolle reichen.

In Pakistan hat das Programm bereits nach nur einem Jahr Früchte getragen: Die Absolventen des ersten Ausbildungsjahres konnten bereits eine Ertragssteigerung von 11,2 Prozent und eine Senkung der Vorleistungskosten um 12,9 Prozent verzeichnen, was einer durchschnittlichen Gewinnsteigerung von 26,8 Prozent, so Primark. „Viele der Landwirte haben ihre gestiegenen Gewinne genutzt, um in Ausrüstung für ihre Betriebe zu investieren, die Ausbildung ihrer Kinder zu finanzieren oder ihren Lebensstandard zu verbessern”, konnte das Unternehmen beobachten.

„Wir freuen uns, unsere Zusammenarbeit mit Primark im Rahmen dieses branchenweit führenden Programms zur Schulung von Baumwollbauern in nachhaltigen Anbaumethoden fortzusetzen. Wir verbessern damit nicht nur das Leben der Landwirte und ihrer Familien in ländlichen Baumwollgemeinden erheblich, sondern können durch die enge und transparente Zusammenarbeit mit Primark und seinen Zulieferern die Baumwolle vom Erzeuger bis zum Endprodukt zurückverfolgen - ein herausfordernder, aber wichtiger Schritt zu mehr Transparenz in der Lieferkette. Wir sehen darüber hinaus ein enormes Potenzial in der chinesischen Landwirtschaft und freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit unserem lokalen Kooperationspartner, der Helping Cotton Farmers' Cooperative, um ein an die Bedürfnisse der lokalen Baumwollbauern angepasstes Programm zu entwickeln”, kommentierte Alison Ward, Geschäftsführerin von CottonConnect.

Neben der Minimierung der Umweltbelastung und einer Verbesserung der Lebensgrundlage der Baumwollbauern trägt das Programm erheblich zur Transparenz bei: Die Baumwolle kann nämlich vom Baumwollfeld über die Herstellung bis hin zur Lieferung an die Primark-Filialen über die gesamte Lieferkette hinweg zurückverfolgt werden. „Dies gibt sowohl dem Einzelhändler, als auch seinen Kunden volles Vertrauen in die nachhaltige Herkunft der verwendeten Baumwolle, ihre umweltfreundlichen Eigenschaften sowie die positiven Auswirkungen für die Lebensgrundlage der Landwirte”, so Primark.

Der Textildiscounter führte im Rahmen seiner ‘Primark Cares’-Initiative 2017 erstmals nachhaltig bezogene Baumwolle aus dem Programm in eine seiner beliebtesten Produktlinien ein – Damenpyjamas. Seitdem wurden mehr als 14 Millionen Pyjamas, 3 Millionen Paar Jeans sowie 6 Millionen Bettdecken und Handtüchern verkauft, die mit Baumwolle aus dem Programm produziert wurden, ohne dabei Mehrkosten für die Kunden zu verursachen.

„Als einer der führenden internationalen Einzelhändler wissen wir, dass sich viele Menschen auf uns verlassen, wenn es um qualitativ hochwertige Baumwollprodukte zu erschwinglichen Preisen geht. Baumwolle ist eine unserer wichtigsten Fasern und wie andere Einzelhändler sind wir auf Landwirte angewiesen, die in ländlichen Gemeinden auf der ganzen Welt arbeiten. Die langfristige Verbesserung der Nachhaltigkeit des Baumwollanbaus ist für uns daher seit geraumer Zeit von zentraler Bedeutung. Wir sind besonders stolz darauf, dass wir unsere Baumwolle vom Erzeuger bis zum Verbraucher nachverfolgen können und somit sicher sein können, dass sie umweltfreundlich angebaut wurde. Durch die anstehende Ausweitung des Programms auf ein weiteres großes Baumwollanbauland können wir künftig noch mehr Produkte aus nachhaltiger Baumwolle anbieten – und das zu den Primark-Preisen, die unsere Kunden kennen und lieben”, fasste Katharine Stewart zusammen, Direktorin für ethischen Handel und ökologische Nachhaltigkeit bei Primark.

Foto: Kimberly Vardeman, Creative Commons

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