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Polen verbietet Pelztierzucht

Polen, der weltweit zweitgrößte Pelzproduzent, hat die Pelztierzucht verboten. Präsident Karol Nawrocki änderte das Tierschutzgesetz und genehmigte einen achtjährigen Ausstieg aus den Pelztierzuchtbetrieben des Landes. Dieser Schritt markiert effektiv den Anfang vom Ende des europäischen Pelzhandels.

Polen ist das neueste europäische Land, das die Pelztierzucht verbietet oder stark einschränkt. Es folgt damit den Beispielen von Österreich, Belgien, der Tschechischen Republik, Estland, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und Norwegen. Dies ist ein schwerer Schlag für den globalen Pelzhandel.

Nach der neuen Gesetzgebung dürfen in Polen keine neuen Pelzfarmen eröffnet werden. Bestehende Pelzfarmen haben acht Jahre Zeit, ihren Betrieb einzustellen. Züchter:innen können eine Entschädigung beantragen, die darauf basiert, wie schnell sie ihre Geschäfte schließen. Diejenigen, die bis zum 1. Januar 2027 schließen, erhalten bis zu 25 Prozent ihres durchschnittlichen Einkommens aus den Jahren 2020 bis 2024. Die Zahlungen verringern sich jedes Jahr um fünf Prozentpunkte.

Nawrocki sagte in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video: „Dies ist eine Entscheidung, auf die die Pol:innen viele Jahre gewartet haben. Eine Entscheidung, die unser Mitgefühl, unsere zivilisatorische Reife und unseren Respekt für alle Lebewesen widerspiegelt.“

Polen ist derzeit das größte pelzproduzierende Land in Europa. Weltweit liegt es nur hinter China an zweiter Stelle. Historisch gesehen versorgte das Land den globalen Luxusmarkt jährlich mit Millionen von Fuchs- und Nerzfellen. In den letzten Jahren produzierte das Land jedoch weniger Pelz.

Dies geschieht zu einer Zeit, in der Luxusmarken wie Gucci, Prada, Moncler, Versace, Burberry und das französische Luxusmodehaus Chanel pelzfrei werden. Auch große Modewochen von London bis New York und Kopenhagen haben sich dazu verpflichtet. Kalifornien und mehrere Länder haben den Pelzverkauf vollständig verboten. Sogar das Medienunternehmen Condé Nast teilte im Oktober mit, dass es keine neuen Tierpelze mehr zeigen wird. Das Unternehmen besitzt Publikationen wie Vogue, Glamour, Vanity Fair und GQ. Dies gilt für alle globalen redaktionellen Inhalte und Werbeanzeigen.

Marta Korzeniak von der Tierschutzorganisation Anima International, die den Gesetzentwurf mitverfasst hat, sagte in einer Erklärung: „Dies spiegelt wider, was wir seit Jahren auf den Laufstegen und im Einzelhandel sehen. Pelz ist nicht mehr erstrebenswert. Er ist umstritten. Designer:innen, Marken und Verbraucher:innen haben diesen Wandel angeführt. Polen holt einfach dort auf, wo die Kultur bereits ist.“

„Es geht um Ausrichtung. Mode richtet sich an Werten, an Innovation und an der Zukunft aus. Die Entscheidung Polens bestätigt, was die Branche bereits weiß: Pelztierzucht ist Geschichte.“

Seit dem Höchststand 2015 ist die Zahl der für Pelz gezüchteten Tiere in Polen um 70 Prozent auf rund drei Millionen jährlich gesunken. Dies erklärt die paneuropäische Tierschutzorganisation Anima International. Die Exporte von Nerzfell brachen von 402 Millionen Euro (2014–2015) auf nur 71 Millionen Euro in 2024 ein.

„Dies ist ein historischer Moment für den Tierschutz in Polen. Er wird das Leiden und den Tod von Millionen von Tieren beenden, die auf Pelzfarmen gehalten werden. Pelztierzucht ist kein Teil des polnischen Erbes. Die meisten Pol:innen lehnen Pelzgrausamkeit ab. Dies belegen Meinungsumfragen und die mehr als 76.000 Petitionsunterschriften, die wir kürzlich dem Büro von Präsident Nawrocki übergeben haben", so Iga Głażewska-Bromant, Direktorin für Polen bei der Tierschutzorganisation Humane World for Animals Europe. „Wir hoffen, dass dies ein entscheidender Katalysator für Veränderungen sein wird. Die Europäische Kommission prüft derzeit den Fall für ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht.“

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